Schritt für Schritt zum eigenen Haus

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2. Mai 2024

Den Traum vom Eigenheim träumen viele Menschen – doch wie ist eigentlich der genaue Ablauf?

Immobilienfinanzierung

Der Erwerb einer Immobilie markiert nicht nur einen bedeutenden finanziellen Meilenstein, sondern oft auch den Beginn eines neuen Lebenskapitels. Dieser Schritt ist mit vielen Herausforderungen und Entscheidungen verbunden, die eine umsichtige und gründliche Vorbereitung erfordern. Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung involviert komplexe Prozesse, von der ersten Budgetplanung bis hin zur finalen Schlüsselübergabe. Jede Phase birgt spezifische Anforderungen und potenzielle Stolpersteine, die es zu navigieren gilt.

Um Ihnen diesen Prozess nicht nur zu vereinfachen, sondern auch transparent und verständlich zu gestalten, haben wir eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung zusammengestellt. Diese Anleitung dient dazu, Ihnen einen klaren Überblick über jeden notwendigen Schritt im Kaufprozess zu geben und Sie auf dem Weg zu Ihrem Traumhaus optimal zu unterstützen. Von der ersten Einschätzung Ihrer finanziellen Möglichkeiten über die Auswahl und Besichtigung passender Immobilien bis hin zur abschließenden rechtlichen Abwicklung möchten wir Sie kompetent begleiten. So können Sie sicher sein, dass Sie auf Ihrem Weg zur eigenen Immobilie bestmöglich informiert und vorbereitet sind.

Prüfung der eigenen finanziellen Situation

Der erste Schritt auf dem Weg zum Eigenheim ist eine gründliche Überprüfung Ihrer finanziellen Situation. Es ist wichtig, dass Sie ein klares Bild von Ihren Einkommensquellen und Ausgaben haben. Listen Sie alle Ihre regelmäßigen Zahlungsverpflichtungen auf und bewerten Sie Ihre Ersparnisse. Eine solide finanzielle Basis ist entscheidend, um bei Banken und Kreditinstituten als kreditwürdig zu gelten. Ein guter Schufa-Score und eine saubere Bonitätsauskunft sind dabei unerlässlich, um günstige Kreditkonditionen zu erhalten.

Budgetrahmen abstecken

Auf Basis Ihrer finanziellen Analyse können Sie nun einen Budgetrahmen für den Immobilienkauf definieren. Es ist ratsam, neben dem eigentlichen Kaufpreis auch die anfallenden Nebenkosten zu berücksichtigen. Dazu zählen unter anderem Notargebühren, Grunderwerbsteuer und eventuell anfallende Maklerkosten, die bis zu 15 Prozent des Kaufpreises ausmachen können. Planen Sie ebenfalls finanzielle Puffer für unerwartete Ausgaben oder zukünftige Renovierungsarbeiten ein.

Wichtige Punkte bei der Besichtigung

Die Besichtigung der Immobilie ist ein kritischer Schritt, um sicherzustellen, dass das Haus Ihren Bedürfnissen entspricht und frei von gravierenden Mängeln ist. Achten Sie auf Anzeichen von Feuchtigkeit und Schimmel sowie den Zustand des Daches und der Fenster. Prüfen Sie die Funktionalität der Heizungsanlage und anderer wichtiger Haustechnik. Die Lage der Immobilie sollte ebenfalls gründlich evaluiert werden: Wie steht es um die lokale Infrastruktur, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und die Anbindung an den öffentlichen Verkehr?

Insbesondere bei Altbauten sollten Sie neben dem Kaufpreis auch mögliche Kosten für notwendige Modernisierungen einplanen. Es ist ratsam, eine solche Besichtigung gemeinsam mit einem Architekten oder einem Sachverständigen durchzuführen. Diese Fachleute können detailliert bewerten, welche Renovierungsarbeiten erforderlich sind und welche Mängel behoben werden müssen. Diese Expertise hilft Ihnen, die anfallenden Kosten präziser zu kalkulieren.

Nach der Besichtigung empfiehlt es sich, beim zuständigen Amtsgericht einen Termin zu vereinbaren, um Einsicht in den Grundbuchauszug der betreffenden Immobilie zu nehmen. Der Grundbuchauszug informiert über bestehende Belastungen und die Eigentumsverhältnisse. Zusätzlich erhalten Sie Auskunft über mögliche Dienstbarkeiten, wie Wegerechte, oder ob das Grundstück mit einem Erbbaurecht belastet ist.

Finanzierung abschließen: Notwendige Unterlagen

Der Abschluss der Finanzierung ist ein entscheidender Schritt beim Hauskauf. Um eine Finanzierungszusage von einer Bank oder einem anderen Kreditinstitut zu erhalten, müssen Sie umfassend Ihre finanzielle Leistungsfähigkeit nachweisen. Folgende Unterlagen sind in der Regel erforderlich:

Persönliche und finanzielle Dokumente

  • Einkommensnachweise: Hierzu zählen die letzten drei Gehaltsabrechnungen, der aktuellste Steuerbescheid oder bei Selbstständigen die BWA (Betriebswirtschaftliche Auswertung) und die Einkommensteuererklärungen der letzten zwei Jahre.

  • Nachweis von Eigenkapital: Kontoauszüge von Giro-, Spar- und Depotkonten, die Ihr verfügbares Eigenkapital dokumentieren.

  • Schulden und laufende Verpflichtungen: Aufstellung aller aktuellen Kreditverpflichtungen, Leasingverträge oder andere regelmäßige Zahlungsverpflichtungen.

Unterlagen zur Immobilie

Die Bank benötigt detaillierte Informationen über die zu finanzierende Immobilie, um den Wert und das Risiko der Investition abschätzen zu können:

  • Kaufvertragsentwurf: Noch nicht unterzeichneter Vertrag, der alle Bedingungen des Kaufs festhält.

  • Grundbuchauszug: Aktueller Auszug aus dem Grundbuch, der die rechtlichen Verhältnisse der Immobilie klärt (Eigentumsverhältnisse, Belastungen wie Hypotheken).

  • Liegenschaftskarte: Eine amtliche Darstellung des Grundstücks und seiner Lage.

  • Flurkarte: Kartenauszug, der die genaue geografische Lage Ihrer Immobilie zeigt.

  • Baubeschreibung: Bei Neubauten oder wenn umfangreiche Umbauten geplant sind, verlangt die Bank eine detaillierte Baubeschreibung.

  • Grundrisse und Baupläne: Diese Dokumente geben Auskunft über die strukturellen Aspekte und die Raumaufteilung der Immobilie.

  • Energieausweis: Zeigt den energetischen Zustand und den Energieverbrauch der Immobilie.

Zusätzliche Dokumente

  • Selbstauskunft: Ein Formular, das Ihre persönlichen und finanziellen Informationen zusammenfasst.

  • Wertgutachten: Ein von einem anerkannten Sachverständigen erstelltes Gutachten kann erforderlich sein, um den Wert der Immobilie zu bestätigen, insbesondere wenn Zweifel am Kaufpreis bestehen oder es sich um eine besonders wertvolle Immobilie handelt.

Durch die Bereitstellung dieser umfassenden Dokumentation kann die Bank Ihre Kreditwürdigkeit prüfen und entscheiden, ob und zu welchen Konditionen sie Ihnen die benötigte Finanzierung gewährt. Es ist wichtig, diese Unterlagen sorgfältig und vollständig vorzubereiten, um den Prozess der Kreditgenehmigung zu beschleunigen und Ihre Chancen auf eine positive Entscheidung zu erhöhen.

Worauf muss ich beim Notar achten?

Der Kaufvertrag für eine Immobilie wird rechtskräftig, wenn er bei einem Notar unterzeichnet wird. Es ist äußerst wichtig, dass Sie den Vertrag vor der Unterzeichnung sorgfältig durchlesen und verstehen. Der Notar spielt eine zentrale Rolle, indem er die rechtlichen Aspekte klärt und sicherstellt, dass alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Der Eigentumsübergang erfolgt nach der vollständigen Zahlung und der Eintragung ins Grundbuch.

Welche Zusatzkosten fallen beim Hauskauf an?

Wenn Sie planen, eine Immobilie zu erwerben, ist es wichtig, nicht nur den Kaufpreis, sondern auch die damit verbundenen Nebenkosten zu berücksichtigen. Diese Zusatzkosten können einen erheblichen Teil der Gesamtausgaben ausmachen und sollten in Ihrer Budgetplanung nicht fehlen. Sie setzen sich aus verschiedenen rechtlichen, administrativen und möglicherweise auch maklerbezogenen Gebühren zusammen. Um Ihnen eine klare Vorstellung von den zu erwartenden Ausgaben zu geben, haben wir die wichtigsten Nebenkosten beim Immobilienkauf für Sie zusammengefasst:

  • Notarkosten: Der Notar spielt eine zentrale Rolle beim Kauf einer Immobilie, da er für die Beurkundung des Kaufvertrags und die Eintragung im Grundbuch zuständig ist. Die Kosten für notarielle Dienste sind gesetzlich geregelt und hängen vom Kaufpreis der Immobilie ab. Üblicherweise betragen die Notarkosten etwa 1,5 Prozent des Kaufpreises. Diese Gebühren decken die Erstellung des Kaufvertrags, die Durchführung des Notartermins und die Eintragung ins Grundbuch ab.

  • Grunderwerbsteuer: Die Grunderwerbsteuer ist eine Steuer, die beim Erwerb eines Grundstücks oder einer Immobilie anfällt. Der Steuersatz variiert je nach Bundesland in Deutschland und liegt zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises. Diese Steuer ist direkt an das Finanzamt zu entrichten und stellt oft einen erheblichen Teil der Nebenkosten beim Immobilienkauf dar.

  • Maklerkosten: Falls Sie beim Kauf einer Immobilie die Dienste eines Immobilienmaklers in Anspruch nehmen, fallen in der Regel auch Maklerkosten an. Diese werden als Provision berechnet und sind ebenfalls abhängig vom Kaufpreis der Immobilie. Die Maklerprovision variiert üblicherweise zwischen 3 und 7,14 Prozent des Kaufpreises inklusive Mehrwertsteuer. Seit Dezember 2020 gilt in Deutschland, dass sich Käufer und Verkäufer die Maklerprovision teilen müssen, wenn der Makler von beiden Seiten beauftragt wurde.

  • Grundbuch- und Katastergebühren: Für die Eintragung des neuen Eigentümers im Grundbuch sowie für Auszüge aus dem Katasteramt fallen weitere Gebühren an. Diese Kosten sind im Vergleich zu den anderen Nebenkosten relativ gering, können aber je nach Umfang der erforderlichen Dokumente und der Anzahl der Eintragungen einige hundert Euro betragen.

  • Bewertungskosten: Wenn Sie für die Finanzierung ein Wertgutachten benötigen, fallen auch dafür Kosten an. Die Kosten für ein solches Gutachten können je nach Größe und Zustand der Immobilie variieren, üblicherweise liegen sie zwischen 1000 und 2000 Euro.

  • Renovierungs- und Modernisierungskosten: Diese Kosten sind zwar keine direkten Kaufnebenkosten, sollten aber in der Budgetplanung nicht unterschätzt werden, besonders bei älteren Immobilien. Die Höhe dieser Kosten kann stark variieren, je nachdem, welcher Sanierungsbedarf besteht und welche Änderungen vorgenommen werden sollen.

Diese Aufstellung der Zusatzkosten soll Ihnen helfen, einen umfassenden Finanzplan für den Kauf einer Immobilie zu erstellen und sicherzustellen, dass alle erwarteten und möglichen Ausgaben berücksichtigt sind.

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Fabian von Pigenot
Fabian von Pigenot
Prokurist, Real Estate

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