Die Pressekonferenzen der EZB sind immer mit Spannung zu erwarten. Doch die letzte Sitzung kam zu einem besonderen Zeitpunkt. Die Wahlen in Großbritannien und Frankreich, die Zinsanhebung in den Vereinigten Staaten unter einem zunehmend, divergierenden, transatlantischen Konsens, rückten diese letzte Sitzung in ein besonderes Licht. Bleibt die EZB ihrem eingeschlagenen und hochkritisierten Kurs treu? Die Antwort – wie jedesmal seit Beginn der Nullzinsphase – Nein, es wird keine Leitzinsanpassung geben. Das besondere: Es war das erste Mal, dass im Nullzinsumfeld keine weiteren Zinssenkungen in Aussicht gestellt worden waren. Das passt zur aktuellen Datenlage. Nach nun mehreren Monaten mit Inflationsraten in Richtung der nicht nur symbolischen Zwei-Prozent-Marke scheinen sich die Wogen geglättet zu haben. Wäre da nicht das Anleihenankaufprogramm mit dem die EZB Monat für Monat Milliarden von Euro über große Unternehmen in die Wirtschaft pumpt.
Die Verlierer dieser Geldpolitik – kleine Unternehmen und Selbständige leiden unter hohen Kreditkosten
Die Kritiker dieser Interventionen an den Anleihemärkten sehen die Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen gefährdet. Kein Wunder – während Großkonzerne inzwischen teilweise mit Schulden Geld verdienen, müssen Selbständige und kleine Unternehmen bei Kontokorrentkrediten tief in die Tasche greifen. Für die meisten Kleinunternehmer hat sich nämlich bei den Finanzierungskonditionen seit Beginn der Nullzinsphase häufig nichts geändert.
Alternative Finanzierungsformen sprechen vor allem KMUs an
Wer mit den Wettbewerbsvorteilen der Großen mithalten will, der muss heutzutage schon kreativ sein. Interessanterweise bereiten nun genau diese Umstände den Nährboden für Unternehmen, die nun den Banken ihr Geschäft ein Stück weit streitig machen. Sogenannte Fintechs – moderne Finanzunternehmen mit informationstechnischem Hintergrund – versuchen mit Dienstleistungen, wie beispielsweise Kreditvergleichen oder der Bereitstellung von Konsumentenkrediten über Crowdfundingplattformen, neue Perspektiven und Angebote zu schaffen. Diese Entwicklung ist nicht zuletzt deshalb mit einiger Ironie behaftet, weil die Zielsetzung der europäischen Zentralbank ganz klar bei der nachhaltigen Stabilisierung des europäischen Bankensektors lag.
Schaffen die Banken den Wandel oder züchtet die Geldpolitik der EZB die Konkurrenz von morgen?
Auch wenn die Finanzbanche die vermeintliche Konkurrenz weitgehend dezent ignoriert, hat diese in den letzten Jahren mit ungebrochener Innovationskraft an ganz neuen Konzepten für Privat- und Firmenkunden gefeilt. Dass dieses Potenzial nicht für einen sofortigen Umbruch sorgen kann ist klar. Auf lange Sicht jedoch könnten moderne Technologien und innovative, kundenorientierte Produkte auch in der Finanzbranche beziehungsweise in der Unternehmensfinanzierung ein Umdenken bewirken. Dass dies bitter notwendig ist, lässt sich an den jüngsten Erfolgen alternativer Finanzdienstleister äußerst beeindruckend aufzeigen. Ganz vorne dabei die deutsche Factoring Branche. Die alternativen Finanzierer, die Unternehmen durch den laufenden Ankauf offener Forderungen mit zusätzlicher Liquidität versorgen, sorgten mit zweistelligen Wachstumsraten in den letzten Jahren für einiges Aufsehen. Kundenorientiertes Auftreten und branchennähe haben hier für ein reges Interesse gesorgt. Diese flexiblen Finanzkonzepte kommen gut bei den Kunden an und so blicken die meisten Factoring-Anbieter mit Zuversicht in die Zukunft.
Für kleine und mittlere Unternehmen hält diese Entwicklung also einiges an interessanten Angeboten bereit. Egal ob Bilanzoptimierung, Unternehmensberatung, professionelle Marktvergleiche oder komplett maßgeschneiderte Finanzierungskonzepte – hier steckt enormes Potenzial für jeden Unternehmer. Informieren Sie sich bei uns über Ihre Möglichkeiten von den modernen Finanzierungsalternativen zu profitieren.