Die Sommerpause ist zu Ende und der Herbst hat begonnen. Auch am Arbeitsmarkt lässt sich die Herbstbelebung beobachten: 88.000 weniger Arbeitslose meldet die Bundesagentur für Arbeit (BA) im Vergleich zum Vormonat. Damit fällt die Arbeitslosenquote im Vergleichszeitraum um 0,2 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent. Das entspricht 2.708.000 arbeitslosen Menschen in Deutschland. Obwohl die Arbeitslosenzahl saisonbereinigt zwar einen leichten Anstieg gegenüber dem Vormonat aufweist, sieht der Vorstandsvorsitzende der BA, Frank-J. Weise, weiterhin eine günstige Entwicklung am Arbeitsmarkt.
Unternehmen stellen nach der Sommerpause vermehrt Mitarbeiter ein
Der Rückgang der Arbeitslosenzahl sei maßgeblich vom Schul- und Ausbildungsbeginn beeinflusst, wie die BA berichtet. Nach Angaben des Handelsblatts liegt die Zahl der offenen Stellen im September bei etwa 600.000, ein Anstieg von etwa 81.000 gegenüber dem Vorjahr. Besonders in den Branchen Metallerzeugung, -bearbeitung, Metallbau, Verkauf und Logistik, sei die Nachfrage nach Arbeitskräften am stärksten. Zudem sind nach jüngsten Daten auch Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gewachsen.
Bundesarbeitsministerin Nahles rechnet zukünftig mit mehr Arbeitslosigkeit durch Flüchtlinge
Während Wirtschaftsministerium und Ökonomen davon überzeugt sind, dass die Vielzahl der Flüchtlinge langfristig förderlich für die deutsche Wirtschaft sein können, prognostiziert Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles zunächst Auswirkungen auf die Arbeitsmarktstatistik. Demnach bringe nicht einmal jeder Zehnte die Voraussetzungen mit, direkt in eine Arbeit oder Ausbildung vermittelt zu werden. Voraussichtlich seien in ihrem Etat 2016 etwa drei Mrd. Euro mehr nötig. Besonders die vielen jungen Zuwanderer sollen allerdings mittel- bis langfristig die Sozialsysteme entlasten, wie Forscher des Essener Wirtschaftsforschungsinstituts RWI voraussagen. Hierzu sei jedoch die Integration in den Arbeitsmarkt essenziell.