Crowdfunding gehört zu den alternativen Finanzierungsmöglichkeiten. Im Allgemeinen wird darunter die Finanzierung eines Projektes durch eine Vielzahl von Menschen verstanden. Soziale Projekte, Filmproduktionen oder auch Alben von verschiedenen Künstlern, die nicht das notwendige Eigenkapital oder einen anderen Geldgeber haben, werden so finanziert. Eine monetäre Gegenleistung besteht meist nicht.
Genaugenommen ist Crowdfunding jedoch ein Sammelbegriff von verschiedenen Finanzierungsformen durch eine breite Masse an Menschen.
Neben dem oben beschriebenen spendenbasierten Crowdfunding gibt es noch 2 weitere, häufig genutzte, Crowdfunding Arten.
Das Crowdlending funktioniert ähnlich wie ein Kredit. In diesem Fall vergeben viele Anleger kleinere Summen. Zuvor werden die Konditionen festgelegt, zu denen der Kredit gewährt wird. So wissen Anleger nach welcher Laufzeit sie den investierten Betrag und die Zinsen, sprich ihre Rendite, zurückerhalten.
Beim Crowdinvesting erhalten die Geldgeber im Gegenzug für ihr Geld entweder Anteile am Gewinn oder am Unternehmen selbst. Wie die Vereinbarungen genau aussehen, kann jedes Unternehmen für sich selbst entscheiden. Der Gestaltungsspielraum ist groß. Der Anreiz der Geldgeber besteht in einem späteren finanziellen Ertrag.
Es gibt eine Vielzahl an Plattformen, auf denen Crowdfunding-Projekte ausgeschrieben werden können. Es ist wichtig, sich vorab zu informieren, welchen Schwerpunkt die Plattform hat, denn der Erfolg ist maßgeblich davon abhängig, ob die angesprochene Investorengruppen das Projekt für interessant befindet oder nicht.
Ist die richtige Plattform gefunden, so wird das Projekt mit allen Details, Fotos, Videos, Deadline und den festgelegten Konditionen eingestellt. Der Anbieter prüft das eingestellte Projekt auf Sinnhaftigkeit, Erfolgschancen, realistische Höhe des Betrags usw. Nach Freigabe können Investoren ihr Geld bereitstellen.
Wird die gewünschte Höhe innerhalb der Frist erreicht, erhält das Unternehmen das Geld. Wird die benötigte Summe nicht durch Investoren bereitgestellt, so gilt das Projekt als gescheitert und die bereits gesammelten Gelder werden an die Anleger zurücküberwiesen.
Gleichzeitiger Marketingeffekt
Durch das Crowdfunding werden nicht nur Investoren gewonnen. Eine breite Masse erhält gleichzeitig umfassende Informationen und Einblicke in neue Projekte und Produkte. Je mehr Menschen investieren, desto größer wird die Reichweite.
Wenn kein Großinvestor gefunden wird
Für viele Projekte oder Ideen lassen sich Großinvestoren nur schwer überzeugen, da das Verlustrisiko hoch ist. Im Gegensatz dazu bietet Crowdfunding Anlegern die Möglichkeit mit kleinen Beträgen einzusteigen.
Unterstützer werde häufig erste Kunden
Kapitalgeber investieren nur, wenn sie vom Erfolg überzeugt sind. Häufig gewinnen so Unternehmen mit den Investoren bereits erste Kunden.
Mögliche Massendynamik
Beim Crowdfunding gibt es eine Vielzahl an Anlegern, die der Gruppendynamik folgen. Wenn ausreichend Investoren ein Projekt unterstützen, gibt es viele Kapitalgeber, die dem Wissen der großen Anleger vertrauen und dann ebenfalls investieren, ohne sich im Detail mit dem Projekt auseinanderzusetzen.
Scheitern des Kredits
Wird die festgelegte Summe nicht erreicht, so gilt das Projekt als gescheitert und das Geld geht an die Anleger zurück.
Anschlussfinanzierung bedenken
Anschlussfinanzierungen wie beispielsweise Private Equity sind nur schwer umzusetzen, wenn das Unternehmen zuvor Crowdinvesting genutzt hat. Private Equity zielt auf Steigerung des Unternehmenswertes ab, das geht nur wenn der Gewinn reinvestiert wird. Sind viele Anleger am Gewinn beteiligt, schmälert das die Reinvestitionsmöglichkeit und wird somit uninteressant für die Gesellschaften.