Die Dividende ist ein Anteil des Gewinns, den eine Aktiengesellschaft (AG) an ihre Aktionäre ausschüttet. Sie stellt einen wichtigen Aspekt der Kapitalanlage dar und ermöglicht Investoren regelmäßige Einnahmen. Da die Höhe und Regelmäßigkeit der Dividendenzahlungen von verschiedenen Faktoren abhängen, ist das Thema für Anleger besonders relevant. Im Folgenden erklären wir, was eine Dividende ist, wie sie berechnet wird und welche Vor- und Nachteile sie für Anleger und Unternehmen mit sich bringt.
Die Dividende ist eine Gewinnausschüttung an Aktionäre, die in der Regel jährlich erfolgt. Die Höhe der Dividende pro Aktie wird vom Vorstand der AG vorgeschlagen und auf der Hauptversammlung von den Aktionären beschlossen. Dividenden werden aus den Gewinnen der AG gezahlt und gelten als Anreiz für Investoren, Aktien des Unternehmens zu kaufen und zu halten. Die Auszahlung kann in Form von Bargeld, Aktien oder in seltenen Fällen als Naturaldividende erfolgen.
Durch Dividendenzahlungen können Unternehmen das Vertrauen ihrer Aktionäre stärken und eine stabile Anlegerbasis aufbauen. Für viele Anleger ist eine verlässliche Dividendenzahlung ein Zeichen für die Finanzkraft und Stabilität eines Unternehmens. Unternehmen, die regelmäßig Dividenden ausschütten, senden zudem das Signal, dass sie profitabel wirtschaften und in der Lage sind, Gewinne zu erwirtschaften.
Die Höhe der Dividende wird auf der Basis des Gewinns berechnet, den das Unternehmen erwirtschaftet hat. Ein wesentlicher Einflussfaktor ist der sogenannte Ausschüttungsbetrag, der Teil des Jahresgewinns, der an die Aktionäre fließt. Die genaue Höhe der Dividende pro Aktie ergibt sich dann aus diesem Betrag, geteilt durch die Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien.
Ein Unternehmen erzielt einen Jahresüberschuss von 10 Millionen Euro. Es beschließt, 5 Millionen Euro als Dividende auszuschütten. Sind 1 Million Aktien im Umlauf, ergibt sich eine Dividende von 5 Euro pro Aktie. Die Aktionäre erhalten also für jede Aktie, die sie besitzen, 5 Euro.
Ein weiteres relevantes Maß ist die Dividendenrendite. Sie setzt die Dividende ins Verhältnis zum Aktienkurs und gibt an, wie rentabel die Dividende im Vergleich zum Kaufpreis der Aktie ist.
Nehmen wir an, der Aktienkurs liegt bei 100 Euro, und die Dividende beträgt 5 Euro. Dann ergibt sich eine Dividendenrendite von 5 %. Anleger können die Dividendenrendite nutzen, um Aktien mit einer attraktiven Gewinnbeteiligung zu finden.
Es gibt verschiedene Formen der Dividenden, die ein Unternehmen ausschütten kann:
Bardividende: Die häufigste Form. Hierbei wird die Dividende in Form von Geld ausgeschüttet.
Stockdividende: Aktionäre erhalten zusätzliche Aktien statt Bargeld.
Naturaldividende: Unternehmen schütten Sachwerte aus, wie z.B. eigene Produkte. Dies ist jedoch selten.
Dividenden sind für Anleger eine beliebte Einnahmequelle und bieten mehrere Vorteile:
Stetige Einnahmen: Viele Investoren schätzen die regelmäßigen Zahlungen, da sie zusätzliche Einnahmen darstellen.
Zeichen der Unternehmensstärke: Eine hohe oder stabile Dividende wird oft als Indikator für ein solides Geschäftsmodell gewertet.
Dividendenstrategie: Anleger können gezielt in Dividendenaktien investieren, um ein stetiges Einkommen zu generieren, was besonders für die Altersvorsorge attraktiv ist.
Dividendenzahlungen sind kein Garant für die finanzielle Stabilität eines Unternehmens. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten kann ein Unternehmen die Dividende reduzieren oder sogar ganz streichen. Dies kann zu einem Kursverfall der Aktie führen und das Vertrauen der Aktionäre beeinträchtigen. Auch können Dividenden bei stark wachsenden Unternehmen ausbleiben, da sie den Gewinn lieber in das Unternehmenswachstum reinvestieren.
Die Auszahlung der Dividende erfolgt meist einmal jährlich nach der Hauptversammlung, auf der der Dividendenbetrag festgelegt wird. Nach dem Beschluss kann es einige Tage dauern, bis das Geld auf dem Konto der Aktionäre ist. Der sogenannte Ex-Tag ist der erste Tag, an dem die Aktie ohne das Recht auf die Dividende gehandelt wird. Anleger, die vor diesem Datum Aktien kaufen, haben Anspruch auf die Dividende.
Dividendenzahlungen unterliegen in Deutschland der Kapitalertragsteuer, welche pauschal 25 % beträgt, zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Viele Anleger nutzen den sogenannten Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro (Stand 2024), um einen Teil der Erträge steuerfrei zu erhalten. Bei ausländischen Aktiengesellschaften können zusätzliche Quellensteuern anfallen, die jedoch teilweise mit der deutschen Steuer verrechnet werden können.
Dividendenaktien eignen sich besonders für Anleger, die eine langfristige Anlagestrategie bevorzugen und an regelmäßigen Erträgen interessiert sind. Sie sind weniger spekulativ als Wachstumsaktien und bieten eine gewisse Sicherheit durch die regelmäßigen Ausschüttungen. Insbesondere für konservative Anleger und zur Altersvorsorge sind Dividendenstrategien attraktiv, da sie ein gewisses Maß an Planbarkeit bieten.
Dividenden sind ein wichtiger Bestandteil der Aktienrendite und stellen für viele Investoren eine attraktive Möglichkeit dar, zusätzliches Einkommen zu erzielen. Die Ausschüttungshöhe und -häufigkeit hängen jedoch von der finanziellen Lage und Strategie des Unternehmens ab. Während Dividenden einen gewissen Grad an Stabilität und Vorhersehbarkeit bieten, sind sie nicht garantiert und können bei finanziellen Engpässen gekürzt werden. Anleger sollten daher bei der Auswahl von Dividendenaktien stets das finanzielle Umfeld des Unternehmens berücksichtigen.
Haben Sie Fragen? Die Experten von Finanzierung.com beraten Sie gern in allen Fragen Ihrer Finanzierungsmöglichkeiten!