Um Beeinflussung und Ausnutzung der Politik und der Regierungen zu verhindern, obliegt die Verantwortung der Geldpolitik den unabhängigen Zentralbanken. In Deutschland ist es die Deutsche Zentralbank, die gemeinsam mit den Zentralbanken der anderen EU-Staaten und der EZB, (Europäischen Zentralbank) die Geldpolitik im Euroraum steuert.
Ziel der Geldpolitik ist vor allem Preisstabilität und Währungssicherheit. Das bedeutet eine Inflation von ca. 2% in Deutschland. Das umschließt ebenfalls die Kaufkraft und die in Umlauf gebrachte Geldmenge. Diese werden aktiv gesteuert, um eine zu starke Inflation oder Deflation zu verhindern.
Wenn Konsumenten erwarten, dass der Preis, den sie für ein Produkt oder auch eine Anschaffung bezahlen, gleichbleibt, können sie ihre Investition langfristig planen. Das Gleiche gilt für Unternehmen. Auch sie sind in der Lage Ihre Produktion und auch Investitionen zu planen. Sie können sicher gehen, dass sie in regelmäßigen Abständen neue Aufträge erhalten. So bleibt der Fluss im Gleichgewicht.
Verliert Geld an Wert und die Preise steigen kontinuierlich (Inflation), stört das das Gleichgewicht. Jetzt werden Konsumenten sowie Unternehmen Investitionen vorziehen aus Angst, der Preis könnte weitersteigen. Hält dieses Szenario an, verliert das Geld zunehmend an. In der Folge wird Geld als Tauschmittel nicht mehr akzeptiert.
Fallen die Preise hingegen, scheint das zwar auf den ersten Blick eine positive Entwicklung zu sein, jedoch nicht, wenn sie das kontinuierlich tun. Dann spricht man von einer Deflation. Investitionen und neue Anschaffungen werden herausgezögert, da man davon ausgeht, dass die Preise weiterfallen. Geld wird nicht mehr ausgegeben, sondern gespart. Auch das bringt die Wirtschaft langfristig zum Erliegen, weil nicht mehr genug Geld im Umlauf ist.
Deshalb ist es Aufgabe der Geldpolitik, die Preisstabilität aufrecht zu erhalten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die die Zentralbanken nutzen können, um das Gleichgewicht zu wahren.
Um die Ziele Preisstabilität und Finanzmarktstabilität zu erreichen, stehen den Zentralbanken drei verschiedene Instrumente zur Verfügung.
Gehen bei einer Bank Einzahlungen durch Kunden ein, dürfen diese für die Vergabe von Bankkrediten genutzt werden. Jedoch muss eine Mindestreserve bei der Zentralbank als Sicherheit gelagert werden. Das soll verhindern, dass der Ausfall von Krediten eine Kettenreaktion auslöst.
Diese zählen bereits zu den Leitzinsen, betreffen jedoch das kurzfristige Leihen von Geld oder das Einlagern von Geld über Nacht bei den Zentralbanken. Hier kann die Höhe des Zinses entsprechend der Situation angepasst werden.
Im Rahmen der Offenmarktpolitik können sich Banken zu dem Hauptrefinanzierungsatz, der bekannte Leitzins, langfristig Geld leihen. Dieses Instrument ist in der Bevölkerung das Bekannteste. Durch eine Senkung des Leitzinseswird ein Kredit günstiger: für Banken, Unternehmen und Konsumenten. Damit wird der Geldkreislauf angekurbelt, doch auch die Gefahr einer Inflation steigt und damit auch das Risiko, dass Erspartes an Wert verliert. Hebt die Zentralbank den Leitzins an, so sinkt die zirkulierende Geldmenge, weil Kredite teurer und folglich weniger genutzt werden.