Das Girokonto, auch als Zahlungskonto bekannt, ist ein Konto bei einer Bank oder Sparkasse, das primär für den Zahlungsverkehr genutzt wird. Es ermöglicht dem Kontoinhaber, Geld zu empfangen, Überweisungen durchzuführen, Lastschriften zu veranlassen und bargeldlose Zahlungen zu tätigen. Das Wort „Giro“ stammt aus dem Italienischen und bedeutet „Kreis“ oder „Kreislauf“, was auf den fließenden Charakter des Geldverkehrs hinweist.
Ein Girokonto bietet eine Vielzahl von Funktionen, die den täglichen Zahlungsverkehr erleichtern:
Überweisungen: Der Kontoinhaber kann Geld auf andere Konten überweisen, sei es national oder international.
Lastschriften: Regelmäßige Zahlungen, wie Miete oder Stromrechnungen, können per Lastschriftverfahren automatisch vom Girokonto abgebucht werden.
Daueraufträge: Ähnlich wie bei Lastschriften können regelmäßige Zahlungen, wie z. B. für Abonnements, als Dauerauftrag eingerichtet werden.
Bargeldabhebungen: An Geldautomaten kann Bargeld vom Girokonto abgehoben werden.
Kartenzahlungen: Mit der zum Konto gehörenden Debitkarte können bargeldlose Zahlungen im Handel und online getätigt werden.
Kontoauszüge: Der Kontoinhaber erhält regelmäßige Kontoauszüge, die alle Transaktionen übersichtlich auflisten.
Ein Girokonto bietet zahlreiche Vorteile, die den Finanzalltag erleichtern:
Flexibilität: Ein Girokonto ermöglicht es, jederzeit auf das eigene Geld zuzugreifen und Transaktionen schnell und unkompliziert abzuwickeln.
Sicherheit: Guthaben auf einem Girokonto ist durch gesetzliche Einlagensicherungen in der Regel bis zu einem bestimmten Betrag abgesichert.
Überblick: Dank Kontoauszügen und Online-Banking hat der Kontoinhaber jederzeit einen genauen Überblick über seine Finanzen.
Multifunktionalität: Ein Girokonto dient als Basis für weitere Finanzprodukte, wie Kreditkarten oder Kredite.
Beim Eröffnen eines Girokontos sollten mehrere Faktoren berücksichtigt werden, wie z. B. die anfallenden Kontoführungsgebühren, die Verfügbarkeit von Filialen oder Online-Diensten sowie der angebotene Kundenservice. Auch spezielle Kontomodelle, wie Studentenkonten oder Geschäftskonten, können je nach Bedarf eine Rolle spielen.
Das Girokonto ist nicht nur das am häufigsten genutzte Bankkonto in Deutschland, sondern oft auch das kostspieligste. Für Banken selbst stellt das Girokonto häufig ein Verlustgeschäft dar, da der Zahlungsverkehr und die Kontoführung kostenintensiv sind. Der Hauptkostenfaktor für Kunden sind die Kontoführungsgebühren, die je nach Bank und Modell unterschiedlich ausfallen. Es gibt drei gängige Gebührenmodelle:
Grundgebühr: Eine feste monatliche Gebühr, die alle üblichen Leistungen abdeckt.
Grundgebühr plus Abrechnung der Buchungsposten: Eine Kombination aus einer Grundgebühr, die eine bestimmte Anzahl von Buchungen abdeckt, und zusätzlichen Kosten für jede weitere Buchung.
Einzelabrechnung der Buchungsposten: Hier wird jede Buchung einzeln abgerechnet, ohne feste Grundgebühr.
Am weitesten verbreitet ist das Modell der Grundgebühr, bei dem alle Standardleistungen durch eine monatliche Pauschale abgedeckt sind. Viele Banken bieten aber auch Mischmodelle an, die eine begrenzte Anzahl von Buchungen umfassen, während zusätzliche Buchungen extra berechnet werden. Kunden sollten das für sie günstigste Modell anhand ihrer individuellen Bedürfnisse ermitteln.
Einige Direktbanken bieten sogenannte kostenlose Girokonten an, die jedoch oft an Bedingungen geknüpft sind. Zum Beispiel kann die Gebührenfreiheit davon abhängen, dass monatlich ein Mindestgeldeingang, wie etwa ein Gehalt in bestimmter Höhe, auf das Konto überwiesen wird. Wird diese Bedingung nicht erfüllt, fallen auch bei kostenlosen Girokonten Gebühren an.
Zusätzlich zu den Kontoführungsgebühren können weitere Kosten anfallen, etwa für besondere Zusatzleistungen oder den Dispositionskredit. Dieser Dispokredit ist besonders kostspielig und wird fällig, wenn das Konto überzogen wird. Die Zinsen dafür liegen im Durchschnitt zwischen neun und zehn Prozent, was ihn zu einer teuren Form der Kreditaufnahme macht.
Das Girokonto ist ein unverzichtbares Werkzeug für den täglichen Zahlungsverkehr. Es bietet nicht nur Flexibilität und Sicherheit, sondern erleichtert auch die Verwaltung der persönlichen Finanzen erheblich. Wer die verschiedenen Angebote vergleicht und das für sich passende Modell wählt, kann von den zahlreichen Vorteilen eines Girokontos profitieren.
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