Sale-and-Lease-Back bietet Unternehmen eine effektive Möglichkeit, gebundenes Kapital aus dem Anlagevermögen freizusetzen und schnell und unkompliziert Liquidität zu gewinnen. Diese Finanzierungsform hat sich in den letzten Jahren zunehmend als attraktive Option für KMU etabliert.
Bei diesem Verfahren verkauft ein Unternehmen Teile seines Anlagevermögens an einen Leasinggeber und least diese sofort zurück. Diese Strategie ermöglicht es dem Unternehmen, bedeutende Liquidität zu generieren, ohne zusätzliches Fremdkapital aufnehmen zu müssen. Typische Leasingobjekte sind Immobilien, Firmenfahrzeuge, Produktionsmaschinen oder IT-Anlagen.
Ein wesentlicher Vorteil des Sale-and-Lease-Back liegt in der Flexibilität am Ende der Vertragslaufzeit. Unternehmen haben in der Regel die Option, die Objekte weiter zu leasen, sie zum vereinbarten Rückkaufpreis zu erwerben oder sie der Leasinggesellschaft zu überlassen. Der Rückkaufpreis wird dabei meist auf Basis des Wertverlusts festgelegt, der sich aus der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer gemäß der AfA-Tabelle ergibt. Die durchschnittliche Vertragsdauer bei einem Sale-and-Lease-Back beträgt etwa 48 Monate.
Mit Sale and Lease Back schaffen Unternehmen nicht nur finanzielle Flexibilität, sondern nutzen auch eine intelligente Möglichkeit, um ihre Kapitalstruktur zu optimieren und Investitionsspielräume zu erweitern.
Das Sale-and-Lease-Back-Verfahren ermöglicht es dem Unternehmen, weiterhin das Asset zu nutzen, während es gleichzeitig Kapital aus seinem Wert freisetzt. Doch welche Kosten und Gebühren sind mit diesem Finanzierungsmodell verbunden?
Verkaufskosten: Beim Verkauf des Assets können Notarkosten, Gutachtergebühren (i.d.R. 3000 bis 4000 Euro) und eventuelle Maklerprovisionen anfallen. Diese Kosten variieren je nach Art des Assets und nach dem Umfang der Transaktion.
Abschlussgebühren: Einige Finanziers erheben eine Abschlussgebühr für die Einrichtung des Leasingvertrags. Diese Gebühr deckt die Verwaltungskosten ab und wird vorab beim Abschluss des Vertrages fällig.
Leasingraten: Die regelmäßigen Leasingzahlungen sind der wesentlichste Kostenfaktor beim Sale-and-Lease-Back-Verfahren. Diese Raten sind oft höher als die typischen Kreditraten, da sie auch Risikoprämien und Verwaltungskosten enthalten. Zudem enthält der Zins eine Gewinnkomponente. Der Zinssatz liegt gewöhnlich in einem Bereich von 7 bis 14 Prozent pro Jahr.
Wartungs- und Instandhaltungskosten: Abhängig von den Bedingungen des Leasingvertrags kann das Unternehmen weiterhin für die Wartung und Instandhaltung des Assets verantwortlich sein. Es ist wichtig, diese Kosten bei der Kalkulation der Gesamtkosten zu berücksichtigen.
Steuerliche Vorteile: Ein wesentlicher Vorteil des Sale-and-Lease-Back-Verfahrens ist die Möglichkeit, Leasingraten als Betriebsausgaben abzusetzen, was zu steuerlichen Vorteilen führen kann.
Mögliche steuerliche Belastungen: Es ist ebenfalls wichtig zu beachten, dass beim Verkauf des Assets stille Reserven aufgelöst werden können, was zu einer einmaligen Steuerbelastung führen kann.
Vertragslaufzeit und Konditionen: Die Konditionen, wie z.B. die Laufzeit des Leasingvertrags und die Optionen am Ende der Laufzeit, sind entscheidend und können die Gesamtkosten erheblich beeinflussen.
Frühzeitige Kündigung: Die Bedingungen für eine frühzeitige Kündigung des Leasingvertrags sollten genau betrachtet werden, da hierbei zusätzliche Kosten anfallen können.
Die Firma Muster GmbH hat für eine Million Euro eine neue Produktionsmaschine gekauft. Wegen eines Forderungsausfalls benötigt das Unternehmen dringend Liquidität. Es entscheidet sich daher, die neue Maschine an eine Leasinggesellschaft zu veräußern und zurückzuleasen. Nach Abzug eines Risikoabschlages von 10 Prozent des Neuwertes zahlt die Leasinggesellschaft 900.000 Euro an die Muster GmbH aus. Der Leasingvertrag läuft über eine Dauer von 48 Monaten. Anschließend hat das Unternehmen eine Kaufoption zum Restwert von 540.000 Euro. Durch die Sale-and-lease-back-Transaktion entsteht der Muster GmbH ein Gesamtaufwand von 740.958,90 Euro. Darin sind der Bewertungsabschlag, die Leasingraten und eine Bearbeitungsgebühr enthalten.
Anschaffungswert | 1.000.000,00 € |
Bewertungsabschlag (10 %) | 100.000,00 € |
Auszahlungsbetrag | 900.000,00 € |
Restwert | 540.000,00 € |
Laufzeit | 48 Monate |
Effektiver Zinssatz p. a. | 9,5 % |
Leasingrate p. m. | 12.978,30 € |
↳ davon Zinsen | 262.958,90 € |
Bearbeitungsgebühr (2 % des Auszahlungsbetrags) | 18.000,00 € |
Gesamtaufwand | 740.958,90 € |
Seit der Einführung der Basel III-Regulierungen zeigen sich Banken zunehmend zurückhaltend bei der Kreditvergabe an mittelständische Unternehmen. In diesem Umfeld erweist sich das Sale-and-Lease-Back-Verfahren, wie bereits beschrieben, als besonders vorteilhafte Lösung zur schnellen Liquiditätsbeschaffung. Dieses Modell erfordert keine zusätzlichen Sicherheiten und wirkt sich nicht negativ auf die Eigenkapitalquote aus, was den Unternehmen die Möglichkeit offen lässt, weitere Kredite aufzunehmen. Gleichzeitig reduziert es die Abhängigkeit von der Hausbank und stärkt die finanzielle Unabhängigkeit des Unternehmens.
Durch Sale-and-Lease-Back können Unternehmen somit ihre finanzielle Flexibilität erhöhen, ohne ihre Bilanz mit weiteren Schulden zu belasten. Diese Finanzierungsform stellt eine intelligente Strategie dar, um in einem restriktiven Kreditumfeld handlungsfähig zu bleiben und finanzielle Spielräume zu erweitern.
Als einer von Deutschlands führenden Experten zum Thema Sale and Lease Back beraten wir sie gerne persönlich oder auch hier auf unserer Internetseite.
Sie sind bereits von den Vorteilen einer Sale-and-Lease-back Finanzierung überzeugt oder wünschen ein persönliches Gespräch? Unsere Finanzierungsexperten nehmen Sie sich gerne Zeit für Ihr Anliegen – unverbindlich und kostenfrei. Sprechen Sie uns an!