Die Zinssätze für Kredite scheinen immer weiter zu sinken – doch bekommt wirklich jeder einen solchen Zinssatz wie in der Werbung auch versprochen wird?
Man hört von vielen Seiten, insbesondere Kreditinstituten, wie billig ihre Kredite sind und wie wenig Zinsen man bei ihnen zahlt. Tatsächlichen ist es so, dass die Zinssätze bei Darlehen immer weiter sinken und man als Kreditnehmer weniger für das Darlehen zahlt. Man sollte sich trotzdem nicht von den günstigen Angeboten hinreißen lassen und blind den Kreditvertrag abschließen, denn oft können bei diesen billigen Krediten noch Zusatzkosten versteckt sein.
Ein häufiger Fehler bei der Kreditsumme
Einen Fehler, den viele Kreditnehmer bei scheinbar so günstigen Kreditangeboten machen, ist, dass sie mehr Geld aufnehmen, als sie eigentlichen brauchen. Natürlich ist es auch verlockend, für einen Kredit niedrige Zinsen zu zahlen und so denken viele Kreditnehmer, die Chance wahrnehmen zu müssen und nehmen eine höhere Kreditsumme auf als eigentlich benötigt. So ein Fehler kann schnell in einer finanziellen Notsituation enden, da man die Kosten unterschätzt, die mit den monatlichen Tilgungsraten dann auf einen zukommt. Deshalb gilt: Immer nur so viel Geld aufnehmen, als auch wirklich benötigt wird.
Bilanzieren Sie Ihren eigenen Haushalt!
Natürlich gilt es, bevor man einen Kreditvertrag abschließt, überhaupt eine kleine Bilanz aufzustellen und Einkommen sowie Kosten und Ausgaben des eigenen Haushalts gegenüberzustellen. So schafft man sich schnell einen Überblick über seine Finanzen und kann aufgrund dieser Bilanz auch beurteilen, wie hoch die monatliche Tilgungsraten letztendlich sein darf. Ein weiterer Faktor ist die Laufzeit des Kredits: Haben Sie einen unbefristeten Arbeitsvertrag und ist Ihre Stelle im Unternehmen sicher, so können Sie auch davon ausgehen, dass Ihr Einkommen bis zum Ende der Laufzeit ungefähr dasselbe bleibt und dass die zu Anfang aufgestellte Bilanz im groben noch stimmt – zumindest auf der Einkommensseite.
Genau hinschauen bei den Zinsen und weiteren Kosten
Bevor man aber den Kreditvertrag endgültig abschließt, sollte man sein Augenmerk auf verschiedene Dinge des Kredits legen – beispielsweise die Zinsen des Darlehens. Die Werbung für den Kredit und wie günstig seine Zinsen sind, sagt nicht wirklich darüber etwas aus, wie viel Zinsen Sie als Kreditnehmer letztendlich zahlen. Der Zinssatz eines Darlehens ins meist individuell auf den Kreditnehmer zugeschnitten und kann nicht pauschalisiert werden. Dies kann man gut am Beispiel der Bonität illustrieren: Kann der Kreditnehmer nicht eine gewisse Bonität aufweisen, wie sie die Bank gerne hätte, so können die Zinsen des Kredits schnell steigen. Die Werbung geht von einem idealisierten Kreditnehmer aus, der natürlich eine glänzende Bonität aufweisen kann und dementsprechend auch weniger Zinsen bezahlt.
Ebenso kommen zusätzliche Kosten zum Kredit noch hinzu, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollten. Diese Kosten werden nicht in den vom Kreditnehmer zu zahlenden Zinssatz eingerechnet sondern separat behandelt. Insofern kann hier auch nochmals eine kleine Überraschung auf den Kreditnehmer zukommen. Ein Beispiel für solche Kosten sind die Schätzkosten, die eine nicht unbedeutende Rolle spielen. Solche Schätzkosten sind eigentlich nur durch einen Tilgungsplan zu vergleichen – daraus ist dann ersichtlich wie hoch die wirklichen Kosten für das jeweilige Darlehen sind.