„Im Einkauf liegt der Gewinn.“
Ein altes Kaufmannssprichwort, das bis heute gültig ist! Gerade saisonale Branchen haben oftmals Zahlungsschwierigkeiten, da sie ihre Ware vorher einkaufen und beim Lieferanten bezahlen müssen, ihr Geld aber erst nach dem Auftrag durch den Kunden zurückbekommen. Man denke nur an Trachtenläden. Das Geschäft mit der Trachtenmode boomt – leider hauptsächlich zur Sommer- und Herbstzeit. Kurz vor dem Oktoberfest wird in bayerischen Trachtenmodeläden der größte Teil des Jahresumsatzes gemacht. Eingekauft werden muss dennoch vorher! Für mittelständische Unternehmen kann das schnell den Cashflow übersteigen.
Neben saisonalen Branchen können auch Unternehmen durch unvorhergesehene Großaufträge plötzlich Liquiditätsschwierigkeiten bekommen.
Ein Beispiel:
Eine Stickerei hat volle Auftragsbücher – meistens handelt es sich um Aufträge, zwischen 100 und 1000 Stück. Als ein Auftrag einer großen Firma über 10.000 Taschen inklusive Bestickung hereinkommt, gelangt die Stickerei in einen finanziellen Engpass, da sie in Vorkasse gehen müsste, um die Taschen beim Lieferanten bezahlen zu können. Gerne möchte sie den Auftrag annehmen, allerdings handelt es sich bei der Anschaffung von 10.000 Taschen um Summen, die die Stickerei aus ihrem Cashflow nicht heraus bewältigen kann. Die Beantragung eines Bankkredits würde zu lange dauern und wäre mit viel bürokratischem Aufwand verbunden.
Welche Alternativen gibt es also noch?
Hier kommt Einkaufsfactoring ins Spiel.
Die Stickerei handelt mit seinem Lieferanten die Konditionen der Bestellung aus. Werden sie sich einig, liefert der Lieferant an die Stickerei. Diese überprüft die Waren, also die erbrachte Leistung, und gibt sie zur Zahlung frei. Der Einkaufsfactor bezahlt umgehend den Lieferanten, dadurch wird die Stickerei zum Barzahler und erhält zusätzlich Skontierungsvorteile. Bestandskunden können durch den Erhalt des Cashflows weiterhin bedient werden – das Tagesgeschäft wird nicht beeinträchtigt. Dies wirkt sich positiv auf die Wachstumschancen sowie die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens aus.
Vorteile vom Einkaufsfactoring:
- sichert die Liquidität, die im Tagesgeschäft nötig ist
- Schutz vor Zahlungsausfällen
- stärkere Wettbewerbsfähigkeit durch längere Zahlungsziele
- ideal bei Großaufträgen und saisonalem Bedarf
- Wegfall banküblicher Sicherheiten
Der Cashflow bleibt unberührt
Einkaufsfactoring ist eine banken- und konzernunabhängige alternative Finanzdienstleistung, deren Grundlage kein Kredit, sondern ein Handelsgeschäft ist. Der Einkaufsfactor geht als Zwischenfinanzierer in Vorleistung, um den Unternehmer, während der Zeitspanne zwischen Wareneinkauf und dem Zahlungseingang der Endkunden, finanziell zu entlasten. Dabei ist die Einhaltung des Rückversicherungslimits Vorraussetzung. Das Zahlungsziel des Unternehmers wird flexibler, der Cashflow bleibt unberührt. Die Beziehung zwischen Lieferanten und Unternehmer wird durch die zeitnahe Zahlung mit Hilfe von Einkaufsfactoring gestärkt, was sich wiederum in besseren Einkaufskonditionen widerspiegeln könnte. Im Idealfall kann das Unternehmen durch die erhaltenen Skonti, die Kosten des Einfactorings refinanzieren.