Die Veranstaltungsbranche steht unter enormem Druck. Seit Anfang März wurden die meisten Events abgesagt, oder verschoben. Großveranstaltungen bleiben bis Oktober untersagt. Viele Veranstalter und Dienstleister des Veranstaltungsgewerbes stehen deshalb kurz vor dem Ruin. Finanzierung.com unterstützt Sie bei der Suche nach Finanzierungslösungen, die Ihnen das Überleben sichern.
„EVENTuell nie wieder.“ Unter diesem traurigen Motto veranstalteten Mitte Juni einige Hundert Mitarbeiter der Eventbranche in Hamburg einen Autokorso. Sie wollten auf die schwierige Situation ihres Gewerbes aufmerksam machen. Ohne verstärkte öffentliche Hilfe, so der Tenor, müssten viele Künstler, Caterer, Messebauer und Eventorganisatoren ihre Arbeit aufgeben. Tatsächlich steht vielen Unternehmen der Veranstaltungsbranche das Wasser bis zum Hals. Denn wegen der Corona-Krise findet ein erheblicher Teil der für dieses Jahr geplanten Veranstaltungen nicht statt. Bis Ende Oktober gilt zudem das Verbot für Großveranstaltungen.
Wie ein Blitz aus heiterem Himmel
Die Corona-Krise traf die Veranstaltungsszene wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Zum Jahreswechsel standen die Zeichen noch auf Wachstum. Insbesondere der Tagungs- und Kongressbereich blickte auf ein Rekordjahr zurück. 423 Millionen Menschen nahmen während des vergangenen Jahres an 2,89 Millionen Veranstaltungen in Deutschland teil – mehr als je zuvor. Mit 16 Prozent verzeichneten vor allem die ausländischen Teilnehmer eine starke Zunahme. Doch Anfang März kam die Wende. Innerhalb weniger Tage wurde eine große Zahl von Events entweder von den Veranstaltern abgesagt, oder behördlich verboten. Gemäß einer Studie des Europäischen Instituts für Tagungswirtschaft (EITW) fiel bis Ende März die Hälfte aller geplanten Veranstaltungen ins Wasser. Ein knappes Drittel wurde auf einen anderen Termin verschoben.
Im Gegensatz zu früheren Krisen hatte das Veranstaltungsgewerbe keine Zeit, sich auf den massiven Einbruch vorzubereiten. Teilweise erfolgten die Absagen mitten in den Vorbereitungsarbeiten. Nicht selten hatten die Unternehmen zu diesem Zeitpunkt bereits Auslagen getätigt, für die sie von ihren Auftraggebern bis heute nicht entschädigt wurden. Während des fast zweimonatigen Lockdowns verlor das Veranstaltungsgewerbe, das mit seinen zwei Millionen Mitarbeitern in normalen Jahren rund 70 Milliarden Euro erwirtschaftet, nahezu hundert Prozent seines Umsatzes. Schon im April warnte der Qualitätszirkel Veranstaltungs- und Eventstudium, ein Zusammenschluss mehrerer Veranstaltungswissenschaftler, dass 15 bis 20 Prozent des Jahresumsatzes unwiederbringlich verloren seien.
Normalisierung erst im nächsten Jahr
Mittlerweile ist die Durchführung kleiner und mittelgroßer Veranstaltungen zwar wieder erlaubt. In den Auftragsbüchern der Eventbranche herrscht indessen weiterhin Ebbe. Gemäß der EITW-Studie dauert es bis Dezember, bis sich die Anzahl kleiner Veranstaltungen wieder normalisiert. Bei den mittleren und großen Veranstaltungen ist der Erholungsprozess sogar erst im nächsten Frühjahr abgeschlossen. Insgesamt erwarten die Experten des EITW, dass bis dahin zwei Drittel aller geplanten Veranstaltungen ausfallen werden.
Die Prognose ist möglicherweise etwas zu pessimistisch, zumal die Studienautoren erst ab September mit ersten Lockerungen rechneten. Dennoch ist die Situation vieler Betriebe aus dem Veranstaltungsgewerbe desolat. Damit sich das Motto der Hamburger Demonstration nicht verwirklicht, brauchen sie dringend Liquidität. Um die Liquiditätssituation zu verbessern, lohnt es sich, mit den verbliebenen Auftraggebern die Bezahlung nach Projektfortschritt zu vereinbaren. Dadurch sichern sich die Unternehmen einen kontinuierlichen Zahlungseingang. Außerdem ist mit einer solchen Vereinbarung zumindest ein Teil der Einnahmen in trockenen Tüchern, sollte es wegen einer zweiten Corona-Welle zu erneuten Absagen kommen.
Factoring garantiert schnelle Bezahlung
Die Vereinbarung der Zahlung nach Projektfortschritt ist indes nicht immer möglich. Eine Alternative ist das Factoring. Der Verkauf der offenen Rechnungsforderungen an eine Factoringgesellschaft garantiert den Zahlungserhalt unmittelbar nach Rechnungsstellung. In einer Zeit, in der viele Kunden ebenfalls unter wirtschaftlichem Druck stehen und ihre Zahlung dementsprechend lange verzögern, ist dies ein entscheidender Vorteil. Kommt hinzu, dass der Factoringanbieter in den meisten Fällen auch das Risiko von Zahlungsausfällen übernimmt. Das Factoring ist eine niederschwellige Finanzierungsalternative, die keine Sicherheiten erfordert und selbst bei eingeschränkter Bonität funktioniert. Factoringlösungen lassen sich innerhalb weniger Tage realisieren.
Ein Wermutstropfen bleibt: Das Factoring generiert bloß in dem Ausmaß Liquidität, in dem das Unternehmen offene Forderungen hat. Wegen der dünnen Auftragslage reicht das Forderungsvolumen aber oft nicht, um die laufenden Kosten zu decken. Darum forderten die Hamburger Demonstranten mehr Einsatz von der Politik. Einige Lösungen gibt es allerdings bereits. So zahlt die Bundesregierung unter dem Label „Corona-Soforthilfe“ Selbstständigen und kleinen Unternehmen, die bis zum 31. Mai einen Antrag gestellt haben, einen einmaligen Zuschuss von maximal 15.000 Euro.
Förderprogramme und KfW-Kredite
Für Unternehmen aus dem Kunst- und Kultursektor hat der Bund darüber hinaus verschiedene Corona-spezifische Förderprogramme auf die Beine gestellt. Das wichtigste darunter ist das Programm „Neustart Kultur“, das mit einer Milliarde Euro dotiert ist. Der Löwenanteil von 450 Millionen Euro geht an kleine und mittlere Kulturstätten und -projekte aus den Bereichen Musik, Theater, Tanz und Film. Mit 250 Millionen Euro fördert die Regierung pandemiebedingte Investitionen, beispielsweise für Hygienemaßnahmen, die Umstellung auf Online-Ticketing oder den Ausbau von Belüftungssystemen. 150 Millionen Euro stehen für die Förderung digitaler Angebote bereit. Der Rest geht mehrheitlich an Institutionen, die schon vor der Krise mit Bundesgeldern gefördert wurden.
Neben dem Angebot an staatlichen Zuschüssen hat der Bund auch das Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau massiv ausgeweitet. Statt der Hälfte wie vor der Krise trägt die KfW bei ihrem Unternehmerkredit neu bis zu 90 Prozent des Kreditrisikos. Da die vermittelnde Bank nur noch einen geringen Risikoanteil selbst übernehmen muss, erhöht sich die Chance auf eine Kreditzusage. Für Unternehmen, die besonders dringend auf eine Liquiditätsspritze angewiesen sind, hat die KfW einen Schnellkredit geschaffen, bei dem sie das gesamte Ausfallrisiko übernimmt. Dessen Zinssatz liegt mit 3,00 Prozent jedoch deutlich über den 1,00 bis 2,12 Prozent für den gewöhnlichen KfW-Unternehmerkredit.
Finanzierung.com unterstützt Veranstaltungsbranche
Dem Ziel, Corona-geschädigten Unternehmen zu günstigen Krediten zu verhelfen, dienen auch die erweiterten Bürgschaftsprogramme der Landesbürgschaftsbanken. Bis zu einem Höchstbetrag von 2,5 Millionen Euro übernehmen die Bürgschaftsbanken maximal 90 Prozent des Kreditausfallrisikos. Bei Kreditbeträgen von bis zu 250.000 Euro bieten die Bürgschaftsbanken teilweise gar eine vollständige Haftungsübernahme an. Die Bearbeitungsdauer für eine Bürgschaftsanfrage beträgt in der Regel zwei Wochen. Daneben existieren Sofort- und Expressbürgschaften, deren Bearbeitung zwischen einem und drei Tagen dauert.
„EVENTuell nie wieder“ muss nicht sein! Wie gezeigt gibt es eine Vielzahl verschiedener Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten, mit denen Unternehmen aus dem Veranstaltungsgewerbe Liquiditätsengpässe abwenden und erste Investitionen in die Zukunft nach der Krise tätigen können. Gerne ist Ihnen Finanzierung.com bei der Suche nach einer existenzsichernden Finanzierungslösung behilflich. Zögern Sie nicht, uns für ein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch zu kontaktieren.