Der Tourismus wurde durch die Corona-Krise stark getroffen. Viele Tourismusanbieter stehen finanziell vor dem Abgrund. Finanzierung.com unterstützt sie bei der Suche nach existenzsichernden Finanzierungslösungen.
In normalen Zeiten ist Deutschland ein Tourismusland. 2018 befand sich die Bundesrepublik auf der Rangliste der meistbesuchten Länder der UNO-Welttourismusorganisation auf Platz acht. Zu den beliebtesten Reisezielen gehörten die großen Städte. Auch Naturschönheiten wie die Nord- und Ostsee, die Alpen, die Mittelgebirge und die malerischen Flusslandschaften lockten viele Touristen nach Deutschland. Insgesamt generierte der Fremdenverkehr im Jahr 2019 406 Millionen Übernachtungen. Davon stammten 90 Millionen von Ausländern.
Tourismuswirtschaft: Branche mit hoher volkswirtschaftlicher Bedeutung
Die deutsche Tourismuswirtschaft ist überwiegend mittelständisch geprägt und umfasst unter anderem
- 163.000 Gastronomieunternehmen,
- 44.000 Hotels und Herbergen,
- 10.000 Reisebüros,
- 4.000 Busunternehmen und
- 2.500 Reiseveranstalter.
2015 lag der Wertschöpfungsanteil der Tourismusbranche bei 105 Milliarden Euro. Unter Berücksichtigung der indirekten Effekte waren es sogar 181 Milliarden Euro oder 6,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die große Bedeutung des Tourismus zeigt sich auch bei den Beschäftigungszahlen. Gesamthaft arbeiten im Tourismussektor 2,9 Millionen Menschen – 6,8 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland.
Schwere Schäden durch Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie trifft kaum einen Wirtschaftszweig härter als die Tourismusbranche. Zwischen Ende März und Mitte Mai 2020 mussten die meisten Tourismus- und Gastronomiebetriebe auf behördliche Anordnung ihre Tore schließen. Hotels durften nur Gäste beherbergen, die sich auf Dienstreise befanden. Der Lockdown ist zwar mittlerweile weitgehend aufgehoben. Die Unternehmen der Reise- und Gastronomiebranche sind jedoch weiterhin einschneidenden Beschränkungen unterworfen. So müssen sich Restaurants an strikte Abstandsregeln halten. Laut Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), reduzieren diese den Umsatz um 50 bis 70 Prozent. Großveranstaltungen wie Festivals und Konzerte bleiben zudem bis zum 31. August verboten.
Schon vor Krise unter Druck
Bereits vor der Corona-Krise stand die Tourismuswirtschaft unter Druck. Zu schaffen machten ihr namentlich die zunehmende Konkurrenz durch Buchungsplattformen und die Sharing Economy. Amerikanische Ökonomen berechneten für Texas, dass eine zehnprozentige Zunahme der Angebote auf Airbnb die Erträge pro Hotelzimmer um 0,39 Prozent sinken lässt. In der texanischen Hauptstadt Austin verlor die Hotellerie deswegen bis zu zehn Prozent ihrer Erträge. Auch hierzulande sorgten Airbnb und andere Plattformen für erhebliche Verluste.
Schwache Eigenkapitalbasis
Dazu kommt, dass viele touristische Unternehmen vor dem Ausbruch von Covid-19 nur über eine dünne Eigenkapitaldecke verfügten. 2016 lag die durchschnittliche Eigenkapitalquote im Gastgewerbe gemäß Sparkassen-Tourismusbarometer bei mageren acht Prozent. Es erstaunt daher nicht, dass viele Tourismusanbieter durch die pandemiebedingten Einschränkungen akut gefährdet sind. Eine kurz vor der Öffnung durchgeführte Umfrage des Dehoga ergab, dass rund ein Drittel seiner Mitglieder – 70.000 Unternehmen – kurz vor der Insolvenz stehen. Damit sie sich wieder erholen können, brauchen sie schnell frisches Kapital.
Finanzierungslösungen, welche die Zukunft der Tourismusbranche sichern
Finanzierung.com hat viel Erfahrung mit der Vermittlung von Krediten an Unternehmen, die in existenziellen Schwierigkeiten stecken. Wir arbeiten mit über 230 Finanzierungspartnern zusammen, darunter Banken, Spezialfinanzierer, alternative Finanzdienstleister und Tochtergesellschaften großer Konzerne. Dieses dichte Netzwerk ermöglicht uns, rasch und unbürokratisch günstige Finanzierungslösungen zu finden. Neben klassischen Krediten vermitteln wir folgende Finanzierungsinstrumente:
- Unterstützungskredite aus den öffentlichen Hilfspaketen
- Fördermittel
- Leasing
- Finetrading
- Mezzanine-Kapital
Corona-Hilfspakete
Bund und Länder unterstützen Corona-geschädigte Tourismusunternehmen mit verschiedenen Maßnahmen. Dazu gehören abgesehen von der Steuerstundung und der Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants vor allem die zinsgünstigen Kredite der Förderbanken. Der Zinssatz für einen Corona-Kredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau liegt für kleine und mittlere Unternehmen bei höchstens 1,46 Prozent. Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern bietet die KfW zusätzlich die Option eines Schnellkredits mit hundertprozentiger Risikoübernahme und einem Zinssatz von drei Prozent. Die Rückzahlungsdauer beträgt bis zu zehn Jahre.
Ferner besteht für Kleinstunternehmen mit maximal zehn Beschäftigten die Möglichkeit, beim Bund Zuschüsse von bis zu 15.000 Euro zu beantragen. Große Tourismusanbieter, die für den Wirtschaftsstandort Deutschland systemrelevant sind, können vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesregierung profitieren, der mit 600 Milliarden Euro dotiert ist.
Fördermittel
Parallel zu den Corona-spezifischen Unterstützungsprogrammen haben die Unternehmen aus dem Tourismussegment weiterhin Zugang zu den über 500 verschiedenen Förderoptionen, die es schon vor der Corona-Krise gab. Gefördert werden unter anderem die Digitalisierung, Ausbildungsinvestitionen oder Investitionen in den Klimaschutz. Die einzelnen Förderprogramme sind aufgrund ihrer unterschiedlichen Konditionen schwer zu vergleichen. Deshalb unterstützt Finanzierung.com Unternehmen der Tourismuswirtschaft dabei, die für ihre Ziele am besten passenden Förderprogramme zu finden und zu beantragen.
Leasing
Leasing schont Liquidität und Eigenkapital und sorgt dafür, dass der ohnehin bereits hohe Verschuldungsgrad touristischer Unternehmen nicht weiter ansteigt. Leasen lassen sich nahezu alle Anlagegüter, zum Beispiel Hotel- und Restauranteinrichtungen, Haustechnik oder Fahrzeugflotten. Das Leasing hilft, die Unternehmensinfrastruktur trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage auf dem neuesten Stand halten. Davon abgesehen bietet es steuerliche Vorteile.
Factoring
Eines der Probleme, unter denen mittelständische Tourismusbetriebe derzeit leiden, ist die drastische Verschlechterung der Zahlungsmoral. Die Nutzung von Factoring schafft Abhilfe. Durch den Verkauf der offenen Forderungen muss ein Unternehmen nach der Rechnungsstellung nicht lange warten, bis die Zahlung eintrifft. Beim echten Factoring kann der Factoringnehmer außerdem das Debitorenrisiko auf die Factoringgesellschaft überwälzen. Das Factoring eignet sich insbesondere für Anbieter im Gruppenreisegeschäft, die gegenüber ihren Partnerunternehmen in Vorleistung gehen müssen und oft erst kurz vor Reiseantritt bezahlt werden.
Finetrading
Eine andere Möglichkeit, Liquiditätsspitzen zu reduzieren, ist das Finetrading, die Vorfinanzierung von Wareneinkäufen. Durch das Finetrading lässt sich das Zahlungsziel auf bis zu 120 Tage ausweiten. Weil der Finanzierer die Rechnung gegenüber dem Lieferanten sofort begleicht, erhält er Rabatte und Skonti, die er an seinen Kunden weiterreicht. Damit kann dieser einen Teil der Finetrading-Gebühren gegenfinanzieren.
Mezzanine-Kapital
Mezzanine-Kapital kombiniert die Eigenschaften von Eigen- und Fremdkapital. Wegen seiner Langfristigkeit und der Nachrangigkeit im Insolvenzfall bewerten es die Banken ähnlich wie Eigenkapital. Die Aufnahme von Mezzanine-Kapital verbessert mithin das Rating. Zugleich bieten Mezzanine-Finanzierungen steuerliche Vorteile, denn die Steuerbehörden betrachten sie in der Regel als Fremdkapital. Mezzanine-Kapital ist indes teurer als echtes Fremdkapital. Aus diesem Grund dient es primär dem Zweck, die Bonität zu verbessern und dadurch die Kapitalkosten insgesamt zu verringern.