Die Tage des Verbrennungsmotors sind gezählt. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie sich mit der Elektrifizierung ihres Fuhrparks beschäftigen müssen. Dank gut dotierter Förderprogramme ist der Zeitpunkt für die Umstellung günstig.
Die Klimaziele der Bundesregierung sind ambitioniert. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen gegenüber dem Stand von 1990 um 65 Prozent sinken. Das langfristige Emissionsziel für 2045 lautet „netto null“. Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es einer massiven Verringerung des CO2-Ausstoßes bei den Neufahrzeugen. Bereits vor zwei Jahren hat die Europäische Union beschlossen, die Emissionswerte der Neuwagen zwischen 2021 und 2030 um 37,5 Prozent zu senken. Diesen Juni will die EU-Kommission Pläne für eine weitere Verschärfung vorlegen. Die Rede ist gar von einem Verbot des Verbrennungsmotors.
So weit wird es wohl nicht kommen. Dennoch ist klar, dass sich die Klimaziele nur verwirklichen lassen, wenn der Anteil der Elektrofahrzeuge in den nächsten Jahren deutlich steigt. Geht es nach dem Willen der EU-Kommission, sind in Europa 2030 mindestens 30 Millionen Null-Emissions-Autos und 80.000 klimafreundliche Lastwagen unterwegs. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Von 11 Millionen neu verkauften Autos in Westeuropa hatten 2020 knapp zehn Prozent einen Elektroantrieb und lediglich 600.000 Neufahrzeuge waren ausschließlich batteriebetrieben.
Klimapolitisch wichtige Rolle der Fuhrparkbetreiber
Eine wichtige Rolle beim Umstieg auf eine emissionsfreie Mobilität spielen die Flottenbetreiber. 20 Prozent aller Fahrzeuge, die auf Europas Straßen verkehren, gehören zu einer Flotte. Flottenfahrzeuge sind für 40 Prozent aller gefahrenen Kilometer und für die Hälfte des Treibhausgasausstoßes im Straßenverkehr verantwortlich. Derzeit liegt der Anteil der E-Autos am gesamten Flottenbestand in Deutschland bei mageren 3,3 Prozent. Eine Umfrage des Thinktanks Agora Verkehrswende zeigt, dass noch viele Unternehmen mit dem Kauf von Elektroautos zögern. Trotz enormer Fortschritte in diesem Bereich haben die meisten Befragten Zweifel, ob die Reichweite der Fahrzeuge für den Alltagseinsatz genügt. Die kleine Auswahl an verfügbaren Modellen und die geringe Zahl öffentlicher Ladestationen sind weitere Punkte, die die Firmen von der Elektrifizierung ihres Fuhrparks abhalten. Moniert werden auch die hohen Anschaffungskosten.
Allerdings bekennen sich alle Umfrageteilnehmer zum Ziel, den Treibhausgas- und Schadstoffausstoß ihrer Fahrzeugflotte zu reduzieren. Ein Teil der befragten Unternehmen verspricht sich von der Umstellung auf Elektrofahrzeuge einen Reputationsgewinn. Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer glaubt zudem, dass E-Autos einen Beitrag zur Senkung der Flottenbetriebskosten leisten. Denn der Inspektions- und Wartungsaufwand fällt bei elektrisch betriebenen Fahrzeugen deutlich geringer aus als bei Pkws mit Verbrennungsmotor. Darüber hinaus sind Elektroautos von der Kfz-Steuer befreit.
Günstige Anschaffungs- und Finanzierungskosten
Was den Anschaffungspreis betrifft, ist die Hürde längst nicht mehr so hoch, wie manche Unternehmen glauben. Die Bundesregierung fördert die Anschaffung batteriebetriebener Fahrzeuge zusammen mit den Autoherstellern mit einer Kaufprämie von bis zu 9000 Euro. Selbst für einen Plug-in-Hybrid – ein Elektroauto, dessen Akku sich zusätzlich mithilfe eines Verbrennungsmotors laden lässt – zahlen Bund und Hersteller bis zu 6750 Euro. Die Kaufprämie lässt sich mit weiteren Förderprogrammen von Bund und Ländern kombinieren.
Gleichwohl stellt die Investition in neue Fahrzeuge und die erforderliche Ladeinfrastruktur eine große Belastung für die Liquidität dar. Dazu kommt, dass die Banken ihre Kreditvergabepolitik in den letzten Jahren deutlich verschärft haben. Aus diesen Gründen ist es oft vorteilhaft, die Umrüstung der Flotte über ein Leasing zu finanzieren. Die gute Nachricht: Auch beim Leasing gibt es für jedes neue Elektroauto einen Umweltbonus. Die Höhe der Prämie ist nach Leasingdauer gestaffelt und beträgt:
- maximal 2250 Euro bei einer Leasingdauer von 6 bis 11 Monaten
- maximal 4500 Euro bei einer Leasingdauer von 12 bis 23 Monaten
- maximal 9000 Euro bei einer Leasingdauer von mehr als 23 Monaten
Wie die Kaufprämie wird die Leasingprämie von Staat und Autoherstellern gemeinsam ausgerichtet, wobei die Bundesregierung für das laufende Jahr ihren Anteil verdoppelt hat. Ab nächstem Jahr wird der Bund wieder denselben Anteil übernehmen wie die Industrie, sodass die Prämienhöhe um ein Drittel sinken wird.
Leasing – mehr als bloße Finanzierung
Tritt der Leasingnehmer den Förderanspruch an den Leasinggeber oder den Händler ab, hat er die Möglichkeit, die Zession als Leasingsonderzahlung steuerlich geltend zu machen. Die Leasingraten lassen sich im Gegensatz zu den Tilgungsraten eines Kredits vollständig von der Steuer absetzen. Das Leasing der E-Fahrzeuge bietet indes nicht nur Steuer- und Liquiditätsvorteile. Leasinggesellschaften offerieren ihren Kunden auch eine ganze Palette an Zusatzleistungen, von denen besonders kleine und mittlere Unternehmen profitieren.
Zu diesen Zusatzleistungen zählen:
- Fuhrparkmanagement
- Wartung und Inspektion
- Reifenwechsel
- günstige Haftpflicht- und Kaskoversicherungen
Im Hinblick auf die Flottenelektrifizierung übernehmen viele Leasinggesellschaften zusätzlich eine Beratungsfunktion. Gestützt auf eine Analyse der bestehenden Fuhrpark- und Nutzungsdaten bieten sie ihren Kunden Hilfe bei der Auswahl der richtigen Technologie (hybrid oder vollelektrisch) und der passenden Fahrzeugmodelle. Davon abgesehen unterstützen sie die Flottenbesitzer bei der Errichtung der Ladeinfrastruktur und vermitteln den Zugang zu öffentlichen Ladenetzen.
Mit Finanzierung.com passende Förderprogramme finden
Wie immer beim Fahrzeugleasing stellt sich auch beim Leasing von Elektroautos die Frage: Kilometerleasing oder Restwertleasing? Im Allgemeinen ist das Kilometerleasing die weniger risikoreiche Variante, zumal sich die Kilometerleistung im Voraus besser abschätzen lässt als der Restwert eines Pkws. Dies gilt für das Leasing von E-Fahrzeugen umso mehr, als es sich beim elektrischen Fahrzeugantrieb um eine relativ junge Technologie handelt, die schnellen Veränderungen unterliegt. Ergibt sich zum Beispiel ein Quantensprung bei der Reichweite neuer Elektroautos, dürfte der Restwert gebrauchter Stromer unter Druck geraten.
Solche Unwägbarkeiten sind jedoch kein Grund, die Umstellung auf eine emissionsfreie Mobilität auf die lange Bank zu schieben. Denn Abwarten kann Sie teuer zu stehen kommen. Die Politik wird den Betrieb konventioneller Flotten in zunehmendem Maß durch Steuern, Abgaben und Fahrverbote verteuern und die staatlichen Zuschüsse sind zeitlich befristet. Deshalb bietet Ihnen Finanzierung.com eine umfassende Beratung zu allen Finanzierungsfragen hinsichtlich der Flottenelektrifizierung. Wir unterstützen Sie bei der Auswahl und Beantragung der passenden Förderprogramme und suchen für Sie die günstigsten Leasing- und Kreditangebote.