Avalkredit

Was ist ein Avalkredit?

Bei einem Avalkredit handelt es sich um keinen Kredit im herkömmlichen Sinne, es fließt dabei kein Geld. Vielmehr entspricht der Avalkredit einer Bürgschaft, die mit einer Gebühr, der sogenannten Avalgebühr, vergütet wird. Auch Bankbürgschaften oder Garantieleistungen werden als Avalkredit bezeichnet.

Wie funktioniert ein Avalkredit?

Anders als bei einem herkömmlichen Bankkredit wird ein Avalkredit nicht in Form einer bestimmten Summe ausbezahlt. Es handelt sich vielmehr um eine Bürgschaft oder Garantie. Beteiligt sind an einem Avalgeschäft drei Parteien:

  •  Avalkreditgeber, das ist die Bank, die als Bürge auftritt

  • Avalbegünstigter, das ist der Gläubiger des Bankkunden, dessen Forderungen durch eine Bürgschaft abgesichert werden

  • Avalkreditnehmer, das ist der Bankkunde und Schuldner, der einen Avalkredit in Form einer Bürgschaft in Anspruch nimmt

Wer kann einen Avalkredit in Anspruch nehmen?

Avalkredite können grundsätzlich sowohl von Privatpersonen, als auch von Unternehmen in Anspruch genommen werden. Sie schonen und sichern das Eigenkapital und erleichtern, im Falle von Unternehmen, so stabile Geschäftsbeziehungen, da sich ein Geschäftspartner nicht um die Bonität des anderen sorgen muss. Die Bonitätsprüfung liegt allein bei der Bank, die eine Bürgschaft in Form des Avalkredits vergibt.

Umso wichtiger ist die Bonität oder Kreditwürdigkeit, wenn Privatpersonen einen Avalkredit in Anspruch nehmen wollen. Die häufigste Form ist dabei der sogenannte Mietaval, bei dem die Bank beispielsweise die Bürgschaft für die Mietkaution übernimmt. Diese muss dann nicht in bar ausbezahlt werden.

Was kostet ein Avalkredit?

Die Übernahme einer Bürgschaft in Form eines Avalkredits lässt sich die Bank mit sogenannten Avalgebühren vergüten. Die klassische Avalgebühr beträgt in der Regel zwischen 0,8 und 2,5 Prozent der Bürgschaftssumme pro Jahr und ist damit günstiger als herkömmliche Kreditzinsen. Beispiel: Eine Mietkaution in Form eines Avalkredits über 10.000 Euro kostet bei einer Avalgebühr von 2,0 Prozent also 200 Euro pro Jahr. In fünf Jahren entspricht dies zwar 1000 Euro – andererseits bleiben die 10.000 Euro als Eigenkapital zur freien Verfügung und sind nicht auf einem Kautionskonto gebunden.

Vor und Nachteile des Avalkredits auf einen Blick

 Die Vorteile des Avalkredits:

  • Stärkung des Eigenkapitals und Erhöhung der Liquidität

  • Schnelle und unkomplizierte Beantragung

  • Bonitätprüfung durch die Bank und nicht durch einen Geschäftspartner

  • Avalgebühren in der Regel günstiger als Kreditzinsen

 Die Nachteile des Avalkredits:

  • Vor allem bei Privatpersonen Vergabe nur bei guter Bonität

  • Schlechte Bonität und fehlende Sicherheiten ziehen hohe Avalgebühren nach sich

  • Unter Umständen negative Auswirkungen auf die Kreditlinie bei der Bank bei häufiger Nutzung eines Avalkredits

  • Bei tatsächlicher Inanspruchnahme des Avalkredits wegen Zahlungsausfalls hohe Kosten in Form der Avalgebühr sowie zusätzlicher Zinsen