Welche Förderung bekommt man bei einem Neubau?

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17. Januar 2024

Trotz Haushaltsloch und Förderstopp: Hier bekommen Sie noch Förderungen für Ihren Neubau

Immobilienfinanzierung

Die Nachricht vom Stopp einiger Förderprogramme im Bereich Bauen sorgte im vergangenen Herbst für große Aufregung. Was war geschehen? Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hatte in einem viel beachteten Urteil die Umwidmung von Krediten in Höhe von 60 Milliarden Euro für den Klima- und Transformationsfonds für nichtig erklärt.

Ursprünglich waren die Kredite für die Bewältigung der Corona-Krise bewilligt, dann aber nicht in Anspruch genommen worden. Die Folge: Im Bundeshaushalt klaffte ein gewaltiges Loch, die Bundesregierung verhängte eine Haushaltssperre, zahlreiche Maßnahmen, darunter auch Förderprogramme im Bereich Bauen und Sanieren wurden gestoppt.

Gibt es nun gar keine Förderkredite für Neubau mehr?

Die gute Nachricht vorneweg: Nach wie vor existieren zahlreiche Förderprogramme, die den Neubau von Wohnungen und Eigenheimen mit Zuschüssen und verbilligten Krediten fördern. Ob das so bleibt, ist ungewiss. Zwar wurde die Haushaltssperre im Dezember vergangenen Jahres aufgehoben, allerdings gibt es noch keinen Bundeshaushalt für 20224. Dieser soll voraussichtlich im Februar verabschiedet werden. Wie sich das angesichts klammer Kassen auf die Förderprogramme auswirkt, ist unklar.

 Im Folgenden wollen wir Ihnen einen Überblick über die derzeit aktiven Förderprogramme geben.

Wer vergibt Förderungen für Neubau?

Erste Anlaufstelle, wenn es um Zuschüsse und Förderkredite geht, ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die 1948 gegründete KfW ist die zentrale Förderbank von Bund und Ländern für Wirtschaft und Gesellschaft. Sie fördert sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen bei der Errichtung von Wohnraum. Daneben gibt es zahlreiche Förderprogramme in den einzelnen Bundesländern.

Was fördert die KfW?

 Bei den Förderprogrammen der KfW wird zwischen drei Kategorien unterschieden, im Mittelpunkt steht jedoch immer die Klimafreundlichkeit:

  • Kauf einer neuen Immobilie: Gefördert wird der Kauf einer Neubauimmobilie, wenn diese die Kriterien zur Einstufung als Klimafreundliches Wohngebäude erfüllt oder sogar das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) besitzt. Mit zinsgünstigen Krediten von 100.000 bis maximal 150.000 Euro werden der Kauf einschließlich Nebenkosten sowie die Nachhaltigkeitszertifizierung unterstützt.

    Im Förderprogramm Wohneigentum für Familien vergibt die KfW an Familien mit Kindern und geringem bis mittleren Einkommen Förderungen zwischen 170.000 und 270.000 Euro.

  • Bau eines neuen Hauses: Wenn Sie selbst ein neues Haus bauen, gelten dieselben Kriterien wie beim Kauf eines Neubaus, auch die Höhe der Förderkredite und Zuschüsse ist identisch.

  • Klimafreundlicher Neubau: Hier müssen Sie nachweisen, ob ihr Neubau als Effizienzhaus 40 (40 Prozent weniger Energieverbrauch als ein Referenzhaus) eingestuft wird, oder sogar die Kriterien für das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude erfüllt. Diese werden mit 100.000 bis 150.000 Euro gefördert, im Programm Wohneigentum für Familien mit 170.000 bis 270.000 Euro.

Gibt es Alternativen zur Förderung klimafreundlicher Neubauten?

Ein Alternative zu den oben genannten Förderprogrammen ist das KfW-Wohneigentumsprogramm, das sich anbietet, wenn die neue Immobilie selbst genutzt werden soll. Dieses Programm ist an weniger strenge Kriterien gebunden und fördert allgemein Kauf oder Bau von selbstgenutzten Eigenheimen oder Eigentumswohnungen.

Diese Förderung richtet sich ausschließlich an Privatpersonen und wird in Form eines Förderkredits bis zu 100.000 Euro und einem effektiven Jahreszins ab 3,72 Prozent vergeben.

Gut kombinieren lässt sich dies Programm mit einem Förderkredit für erneuerbare Energien. Wollen Sie Ihr neu gebautes Einfamilienhaus also zum Beispiel mit einer Photovoltaikanlage ausrüsten, vergibt die KfW hier gesonderte Förderkredite mit einem allerdings höheren effektiven Jahreszins ab 5,21 Prozent. Dazu gehören u.a. Photovoltaikanlagen, Stromerzeugung aus Wasserkraft oder Wärme-/Kältespeicher aus erneuerbaren Energien.

Wer fördert noch den Neubau von Haus oder Wohnung?

Neben der KfW haben auch einige Bundesländer eigene Förderprogramme für den Neubau von Wohnungen oder Eigenheimen aufgelegt. Wir nennen Ihnen hier vier Beispiele:

  • In Bayern unterstützen derzeit zwei Förderprogramme von Freistaat Bayern und Bayern Labo, dem Förderinstitut für Wohnraumförderung der Bayerischen Landesbank BayernLB, den Neubau von Wohnungen und Eigenheimen. Im Rahmen des Bayern-Darlehens vergibt der Freistaat zinsverbilligte Darlehen über zehn, 15 oder 30 Jahre mit einem effektiven Jahreszins zwischen 0,43 (zehn Jahre) und 1,25 Prozent (30 Jahre). Die Höhe des Förderkredits ist maximal ein Drittel der förderfähigen Gesamtkosten.

    Ergänzend dazu besteht das Bayerische Wohnungsbauprogramm, das den Bau oder Kauf eines Eigenheims oder einer Wohnung mit zusätzlich 7500 Euro pro Kind und eventuell einem Zuschuss in Höhe von 10 Prozent der förderfähigen Kosten bis maximal 50.000 Euro unterstützt.

  • In Sachsen vergibt die Sächsische Aufbaubank ein zinsvergünstigtes Darlehen (0,75 Prozent) bei der Schaffung von selbstgenutztem Wohnraum an Familien mit Kindern in Höhe von 50.000 Euro pro Kind. Bei geringem Haushaltseinkommen werden 30.000 Euro extra gewährt.

  • Hessen vergibt bei Bau oder Kauf einer selbstgenutzten neuen Immobilie ein zinsverbilligtes Darlehen in Höhe von bis zu 50 Prozent der Gesamtkosten, abhängig von den örtlichen Bodenpreisen zwischen 160.000 und 200.000 Euro (plus 20.000 Euro bei Effizienzhausstandard 40).

  • In Baden-Württemberg fördert die Landesregierung den Bau oder den Kauf schon bestehenden Wohnraums mit einem zinsverbilligten Darlehen über 15 bzw. 20 Jahre (Energiesparhaus). Der Darlehenssockelbetrag beträgt 224.500 Euro und erhöht sich je nach Anzahl der Kinder.

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Maximilian Vorwerk
Maximilian Vorwerk
Finanzierungsberater Real Estate

 


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