Unternehmensfinanzierung in der Krise: So macht sich der Mittelstand fit für den Abschwung. Die Wirtschaft läuft derzeit mehrheitlich gut. Doch die Risiken einer kommenden Krise nehmen zu. Wie soll sich der Mittelstand darauf vorbereiten und welche Finanzierungsmethoden helfen, eine Rezession zu überstehen? Seit mehreren Jahren befindet sich die europäische Wirtschaft auf Wachstumskurs. Die positive Entwicklung ist vor allem der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank zu verdanken. Die unbekümmerte Zeit des billigen Geldes hat jedoch ein Verfallsdatum. Im Oktober 2018 bestätigte der EZB-Rat, dass er das Anleihekaufprogramm Ende des Jahres auslaufen lassen will. Wenn nichts dazwischenkommt, folgt im Herbst 2019 die Zinswende.
Die Straffung der Geldpolitik könnte die Preisblase an den Anleihe-, Immobilien- und Aktienmärkten, die sich im Gefolge der quantitativen Lockerung bildete, zum Platzen bringen. Auch das Risiko eines ungeordneten Brexit und die italienische Schuldenwirtschaft bergen Krisenpotenzial. Darüber hinaus könnte die Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China der Weltwirtschaft einen erheblichen Dämpfer versetzen.
Eine Wirtschaftskrise käme zu einem schlechten Zeitpunkt. Seit 2007 nahmen die Staatsschulden im Euroraum von 65 Prozent auf fast 89 Prozent im letzten Jahr zu. Die meisten Mitglieder der Währungsunion haben daher wenig Spielraum, eine Rezession durch fiskalpolitische Maßnahmen zu bekämpfen. Da sich die Zinsen auf einem historischen Tiefstand befinden, sind der Europäischen Zentralbank ebenfalls die Hände gebunden. Mithin besteht die Gefahr, dass die nächste Krise schlimmer wird als die Finanzkrise von 2007 und die darauf folgende Eurokrise.
Wie kann sich der Mittelstand darauf vorbereiten? Ein wichtiger Schritt ist die Stärkung des Eigenkapitals. Im Durchschnitt erhöhten die deutschen KMU ihre Eigenkapitalquote seit Beginn des Jahrtausends von 18 Prozent auf über 30 Prozent. Bei drei von zehn Mittelständlern machen die Eigenmittel indes weniger als ein Zehntel ihrer Bilanzsumme aus. Zudem beruht die insgesamt erfreuliche Entwicklung des Eigenkapitals zu einem erheblichen Teil auf Investitionsverzicht, was die Wachstumsperspektive mittelständischer Unternehmen beeinträchtigt.
Deswegen lohnt es sich, andere Wege zur Stärkung der Eigenmittel zu prüfen. Eine Möglichkeit ist die Ausweitung des Beteiligungskapitals durch eine Kapitalerhöhung oder durch die Aufnahme neuer Gesellschafter. Eine weitere Option besteht in der Bilanzverkürzung durch den Verkauf von Vermögenspositionen und die Reduktion entsprechender Verbindlichkeiten. Zu diesem Zweck eignen sich insbesondere Sale-and-lease-back-Verfahren sowie der Forderungsverkauf durch Factoring.
Bezüglich neuer Bankkredite ist angesichts der zu erwartenden Zinswende eine langfristige Zinsfestschreibung zu empfehlen. Allerdings gilt es, die Abhängigkeit von der Hausbank im Hinblick auf eine künftige Finanzkrise zu verringern. Bereits heute hat jeder fünfte Mittelständler gemäß KfW-Mittelstandspanel Mühe bei den Kreditverhandlungen. Im Krisenfall werden die Finanzinstitute ihre Kreditvergabe jedoch nicht zuletzt wegen der verschärften Eigenkapitalvorschriften nach Basel III massiv einschränken, was die Refinanzierung zusätzlich erschwert.
Eine interessante Alternative zum Bankkredit sind Unternehmensanleihen. Die deutschen Börsen haben in den letzten Jahren verschiedene Marktsegmente für Mittelstandsanleihen geschaffen. Das Emissionsvolumen einer Mittelstandsanleihe liegt typischerweise zwischen 10 und 150 Millionen Euro, ihre Stückelung bei 1.000 Euro. Eine weitere Möglichkeit, an Fremdkapital zu kommen, sind Schuldscheindarlehen. Anders als Unternehmensanleihen werden Schuldscheine nicht an der Börse gehandelt. Entsprechend sind sie weniger liquid. Dafür entfallen die aufwendigen Prospekt- und Publizitätspflichten.
„Durch eine maßgeschneiderte Finanzierung ermöglichen wir Unternehmern jeder Größe den Zugang zu schnellen und unkomplizierten Finanzierungen.“
Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns und wir helfen Ihnen gerne persönlich weiter.
In der Regel steckt in jeder Bilanz Optimierungspotenzial. Besonders als Vorbereitung auf einen wirtschaftlichen Abschwung ist es erforderlich, das Finanzierungsportfolio breitmöglichst aufzustellen, um eine etwaige Krise gut zu überstehen. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht an effektiven Möglichkeiten, die Unternehmensbilanz zu verbessern.
Anlagevermögen | • Sale-and-lease-back • Mietkauf |
Umlaufvermögen | • Factoring • Finetrading • Einkaufsfactoring • Lagerfinanzierung |
Eigenkapital | • Beteiligungskapital • Gewinnrücklagen |
Mezzanine-Kapital | • Genussrechte • stille Beteiligungen • Wandel- und Optionsanleihen • partiarische Darlehen • Nachrangdarlehen |
Fremdkapital | • Bankkredite • Lieferanten- und Kundenkredite • Unternehmensanleihen • Schuldscheindarlehen • Förderkredite |
In der Regel steckt in jeder Bilanz Optimierungspotenzial. Besonders als Vorbereitung auf einen wirtschaftlichen Abschwung ist es erforderlich, das Finanzierungsportfolio breitmöglichst aufzustellen, um eine etwaige Krise gut zu überstehen. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht an effektiven Möglichkeiten, die Unternehmensbilanz zu verbessern.
Die aufgezeigten Optionen zeigen: Mittelständische Unternehmen sind im Krisenfall keineswegs auf Gedeih und Verderb ihrer Hausbank ausgeliefert. Voraussetzung ist allerdings, dass sie bereits vor der Krise ihre Abhängigkeit von Bankkrediten reduzieren. Darum ist es wichtig, rechtzeitig eine kohärente Finanzierungsstrategie zu entwickeln, die die Unternehmensfinanzierung auf verschiedene Standbeine verteilt. Ein besonderes Augenmerk ist dabei auf eine tragfähige Eigenkapitalquote zu richten. Während der Krise gilt es, einen Liquiditätsengpass zu vermeiden, der zur Insolvenz führt. Zu diesem Zweck eignen sich vor allem vermögensbasierte Finanzierungsvarianten wie Factoring, Finetrading, Lagerfinanzierung und Sale-and-lease-back.
Unser Ziel ist es, Unternehmern den schnellen Zugang zu günstigen Finanzierungen zu ermöglichen. Um das zu erreichen, arbeiten wir unabhängig und beraten jeden Unternehmer individuell, um den besten Finanzierungspartner zu finden.