Bestimmte Finanzierungen sind für Unternehmen von besonderer Tragweite – dabei geht es häufig nicht um die Sicherstellung der dauerhaften Liquidität oder einfacher Geschäftsprozesse, sondern um besondere Anschaffungen oder die Umsetzung ausgewählter Projekte.
In solchen Fällen kann eine Projektfinanzierung sinnvoll sein – diese bietet Unternehmen die Möglichkeit, für konkrete Projekte oder spezifische Maßnahmen zusätzliche Liquidität zu generieren und mit diesem zweckgebundenen Kapital anschließend zu realisieren.
Nutzen Sie auf der Suche nach einem Partner für eine Projektfinanzierung unsere Expertise – gerne beraten wir Sie zu passenden Angeboten und stellen den Kontakt zu spezialisierten Banken sowie weiteren Kreditgebern her.
Es gibt verschiedene Arten der Projektfinanzierung, die insbesondere im Bereich der Immobilien spezifische Merkmale aufweisen. Was Sie über das Finanzierungsinstrument wissen sollten:
Geht es um die Finanzierung spezifischer Projekte, stehen Unternehmen verschiedene Optionen offen. Zu diesen Finanzierungsarten gehören unter anderem folgende Instrumente:
Kredite
Warenfinanzierung
Mezzanine-Kapital
Leasing
Crowdfunding
Abhängig davon, welche konkreten Ziele Sie verfolgen, sind bestimmte Finanzierungsinstrumente besser geeignet als andere. Mit unserer Unterstützung finden Sie von der Aufnahme von Mezzanine-Kapital bis zur richtigen Crowdfunding-Strategie die passende Option für eine individuelle Finanzierung Ihrer Projekte.
Bei der Entscheidung für bzw. gegen eine Projektfinanzierung ist für Kreditgeber häufig der zu erwartende Cashflow bei Fertigstellung des Projekts ausschlaggebend. Je konstanter und höher der Cashflow aller Voraussicht nach ausfällt, desto besser stehen die Chancen auf eine erfolgreiche Finanzierung.
Das „risk-sharing“ im Rahmen einer Projektfinanzierung bedeutet, dass alle Beteiligten des Projekts die Risiken der (Nicht-)Umsetzung gemeinsam tragen. Abhängig davon, wie hoch die eigenen Anteile am Projekt oder auch die Bedeutung der eigenen Leistungen am Erfolg der Umsetzung sind, kann das individuelle Risiko variieren. Je nach Größe des Projekts können auch Versicherungen sowie weitere Institutionen an dem Projekt beteiligt sein.
Typischerweise ist eine Projektfinanzierung bilanzneutral – eine Bilanzkonsolidierung ist nicht erforderlich. Für die jeweiligen Kreditgeber ist lediglich relevant, wie hoch ihre jeweilige Kapitaleinlage ausfällt, mit der sie im Zweifelsfall haften. Darüber hinaus laufen alle weiteren Vorgänge über die Bilanz einer eigenen „Zweckgesellschaft“ ab. Eventuelle Nachschuss-Pflichten oder anderweitige Verbindlichkeiten sind vertraglich festzulegen.
Abhängig von der Art des Projekts und den beteiligten Finanzinstituten bzw. Kapitalgebern ist es möglich, dass für die Festlegung der Finanzierungskonditionen die unternehmenseigene Bonität eine nachrangige Rolle spielt. Das ermöglicht Ihnen die Verwirklichung gut durchdachter Projekte auch bei geringerer Bonität.
Die genaue Definition eines Projektes ist nicht fix – damit verfügen Sie in der Verhandlung mit Investoren bzw. Kapitalgebern über entsprechende Freiheiten. Damit können Sie eine Projektfinanzierung sowohl zur Umsetzung teurer Infrastruktur-Projekte als auch zur Modernisierung des firmeneigenen Fuhrparks heranziehen.
Die Vielfalt in den Anwendungsmöglichkeiten bringt auch viel Freiheit bei Modalitäten wie Tilgungsraten, Fristen und Laufzeiten mit sich. Mit den richtigen Partnern können Sie eine solche Projektfinanzierung ganz auf ihren eigenen Bedarf zuschneiden.
Um das Risiko für alle am Projekt beteiligten Akteure zu reduzieren, können Sie SPVs (Special Purpose Vehicle) als „Zweckgesellschaften“ gründen – mit dem Zweck, einzelne fest definierte Projekte zu finanzieren und umzusetzen. Sollte es zu einem vollständigen Verlust des Kapitals kommen, meldet die Gesellschaft Insolvenz an.
Der Ablauf einer Projektfinanzierung gestaltet sich in der Regel über das sogenannte Zwei-Konten-Modell.
Üblicherweise wickeln Bauträger Fremdkapitalfinanzierungen über ein Zwei-Konten-Modell ab. Sie und Ihr Finanzierer müssen die Käufergelder dabei gemäß MaBV separieren: Um dieser Pflicht nachzukommen, führen Sie intern bei einer Bank zwei Konten. Das 1. Konto für die Buchung aller Ausgaben (Zahlung des Grundstücks, Handwerkerrechnungen etc.). Das 2. Konto für die Buchungen aller Einnahmen (Zahlungen der Käufer).
Diese Kostenteilung dient dem Schutz des Käufers und ist gesetzlich vorgeschrieben. Auf dem 1. Konto wird folglich Ihr Kreditlimit festgesetzt. Dieses berechnet sich üblicherweise aus den Gesamtkosten abzüglich Eigenkapital. Sie zahlen währenddessen abhängig vom Fortschritt des Baus sukzessive auf das 2. Konto ein.
Der große Vorteil ist, dass Zinsen nur für die Differenz der beiden Konten anfallen, da ein Kompensationsverbund besteht. Das heißt, dass direkt nach Beginn des Baus 30% der Kaufpreise für bereits beurkundete Kaufverträge auf dem 1. Konto eingehen. Zur gleichen Zeit sind im 2. Konto bereits Kosten für das Grundstück, Erwerbsnebenkosten und Planungskosten angesetzt. Für Sie bedeutet dies: Je schneller Sie verkaufen, desto geringer ist Ihre Zinsbelastung.
Bevor Sie sich auf die Projektfinanzierung als Finanzierungsinstrument für Ihr Immobilienvorhaben festlegen, sollten Sie sich umfassend informieren. Unser FAQ hält die wichtigsten Informationen übersichtlich bereit:
Bei einer Projektfinanzierung geht es um die Finanzierung eines spezifischen, im Vorfeld bereits definierten und (relativ) klar abgrenzbaren Projektes. In der Regel handelt es sich dabei um Anschaffungen bzw. Transaktionen mit hohem Finanzierungsvolumen, bei denen ein Eigenkapital-Investment nicht möglich bzw. unternehmerisch nicht sinnvoll ist.
Projektfinanzierungen sind zweckgebunden und eignen sich weniger für Unternehmen mit allgemeinem Finanzbedarf. Kredite oder Wachstumsfinanzierungen sind hier eine flexiblere Lösung. Für eine Projektfinanzierung müssen Sie als Kreditnehmer detaillierte Informationen über Abläufe, Pläne, Fristen und Risiken bereitstellen. Je klarer Sie das Projekt umreißen können und je weniger Unsicherheiten bestehen, desto wahrscheinlicher kommt eine Projektfinanzierung zustande. Dafür müssen Sie jedoch viele Unterlagen zusammentragen und Arbeitsschritte exakt koordinieren.
Wenn Sie eine Projektfinanzierung beantragen möchten, müssen Sie eine Vielzahl relevanter Dokumente für den Kreditgeber bereitstellen. Dazu gehören:
Objektunterlagen
Projektkalkulation
Informationen zum Baurecht
Informationen zur Exit-Strategie
Firmen-Organigramm
Track Record des Initiators (Historie)
Bauträger haben zwei Exit-Strategien zur Auswahl: den Global- und Einzelverkauf oder das Halten der Objekte im Bestand. Die Projektfinanzierung sollte durch eine langfristige Immobilienfinanzierung abgelöst werden. Der Globalverkauf hat hier den Vorteil, dass Sie das gesamte Objekt an einen Investor verkaufen können, was bei großvolumigen Projekten von institutionellen Investoren bevorzugt ist. Der Einzelverkauf bringt in der Regel höhere Verkaufserlöse, erfordert jedoch einen umfangreicheren Abwicklungsaufwand. Die Auswahl des richtigen Vertriebspartners ist dabei immer entscheidend.
Die Akquise von projektbezogener Liquidität kann eine Herausforderung darstellen, gerade in Hinblick auf gute Konditionen oder gewünschte Laufzeiten. Wir helfen Ihnen dabei, passende Partner und Anbieter für eine individuelle Projektfinanzierung nach Ihren Vorstellungen zu identifizieren und Angebote zu vermitteln.