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Weltweiter Inflations- und Zinsanstieg mischt die Karten neu

Die aktuellen Rahmenbedingungen sind streng genommen nicht gut: So sprang die Inflation im Januar mit +7,5 % in den USA deutlich stärker nach oben als ursprünglich erwartet. Dazu kommen noch ein starker Dollar und explodierende Rohstoffpreise. Die spürbare Verteuerung ist für den deutschen Konsumenten an den Lebensmittelpreisen und an der Tankstelle spürbar. Daneben steigen Abgaben und die monatliche Stromrechnung um satte 30 %.

In die Höhe schießende Renditen von US-Staatsanleihen ziehen auch das schon als gesetzt tiefe europäische Zinsniveau deutlich nach oben. Mittlerweile gehen die Märkte von einer anstehenden Zinsanhebung im März aus. Die Notenbank steht unter Druck, denn zu lange hat die FED die Inflation nur als „vorübergehend“ bezeichnet und ist untätig geblieben. Die anhaltend hohe Inflation wird für die Regierung Biden im Jahr der Midterm-Elections zu einem handfesten Problem, denn für viele Menschen verteuert sich der alltägliche Lebensunterhalt erheblich. Als Demokrat ist Biden das Allgemeinwohl stärker auf die Fahnen geschrieben als dem Republikaner Trump. Die hohen Energiepreise sind für das mobilitätsgetriebene Land ein Schlag ins Kontor. Man darf also gespannt sein, wie der Hype in der Digital-Ökonomie die Rückgänge in der Old-Economy kompensieren kann.

Bundesbankpräsident Joachim Nagel wies kürzlich darauf hin, dass angesichts robuster wirtschaftlicher Perspektiven und der sich bessernden Lage am Arbeitsmarkt demnächst eine weniger expansive Geldpolitik geboten sei. Da sich auch EZB-Präsidentin Lagarde kürzlich weniger vehement für einen anhaltend expansiven Kurs ausgesprochen hatte, ist mittlerweile eine Reduktion der Wertpapierkäufe und eine erste Leitzinsanpassung im 4. Quartal auch in der Eurozone wahrscheinlich.

Quelle: Interhyp

Die Geschwindigkeit der wirtschaftlichen Erholung dürfte regional unterschiedlich ausfallen. Die Eurozone, allen voran Deutschland, könnte die USA diesmal sogar überholen und China dürfte wegen der sich im Platzen befindlichen Immobilienblase in 2022 deutlich langsamer wachsen als 2021. Die wesentlichen Wachstumstreiber könnten deshalb auch wechseln. In den letzten 5 Jahren waren die europäischen Metropolen von einem nicht endenden Nachfragesog nach Immobilien geprägt. Dies dürfte sich mit weiter steigenden Zinsen stärker zurückbilden. Staatliche Investitionen und der private Konsum, die die Volkswirtschaften aus dem Tief des ersten Corona-Schocks hievten, wurden unterstützt von umfangreichen Regierungsprogrammen wie Next Generation EU oder dem billionenschweren US-Stimulus-Paket für Infrastruktur & Energie.

Fazit aus München

Der Investitionsbedarf hat sich durch die Pandemie und die unterbrochenen Lieferketten aufgestaut. Viele Unternehmer wollen und müssen ihren Digitalisierungsgrad vorantreiben. Dies geschieht nun in einem anziehenden Inflations- und Zinsumfeld. Die Herausforderungen wachsen, denn der Zugang zu Kapital wird in nächster Zeit mit weniger staatlicher Hilfe vonstattengehen müssen. Die aktuelle Ampel-Regierung wird Förderprogramme unter Klima-Aspekten ausdehnen und dafür andere Subventions-Programme zurückfahren.

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Finanzierung.com/AWL/01.03.2022

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