Wenn Unternehmer zum Spielball ihrer Hausbank werden: Wie Sie sich vor zu großer Abhängigkeit und Willkür einzelner Finanzdienstleister schützen können.
Ein neuer Bankberater, eine wechselnde Führungsetage oder schlichtweg die Launen einzelner Bankangestellter: Als Unternehmer ist man zuweilen Spielball seiner Hausbank. Was im ersten Moment lediglich lästig klingt, kann im Ernstfall die Existenz Ihres Unternehmens bedrohen, denn stark verminderte Kontokorrentlinien, verschlechterte Kreditkonditionen oder höhere Sicherheitenanfroderungen sind nicht nur ärgerlich sondern vor allem eines: kostspielig.
Treue zur Hausbank weit verbreitet
Die Treue zur Hausbank ist indes kein Mythos, sondern traurige Realität:
Eine Studie einer Finanzierungsplattform kam zu dem Ergebnis, dass 72 Prozent der deutschen Unternehmen lediglich über eine oder zwei Bankverbindungen verfügen. Dies ist insofern problematisch, als dass eine massive Abhängigkeit der Unternehmen von ihren Banken die Folge ist. Darüber hinaus ermittelte die Plattform, dass Unternehmen mit mehreren Bankverbindungen durchschnittlich rund 20 Prozent weniger Zinsen auf Kontokorrent-Linien zahlten, als Unternehmen mit lediglich einer Hausbank.
Unterstützung bei der Diversifizierung Ihres Finanzportfolios bietet die Finanzierung.com GmbH. Die Unternehmensberatungsgesellschaft hat sich auf die Vermittlung alternativer, bankenunabhängiger Finanzdienstleister konzentriert.
Private Bürgschaften als Sicherheit
Es scheint als hätten sich viele Unternehmer mit den minderwertigen Konditionen Ihrer Hausbank abgefunden. Oftmals werden darüber hinaus auch persönliche Bürgschaften von Banken verlangt, was für Unternehmer ein zusätzliches privates Risiko darstellt. Die unternehmerische Abhängigkeit kann so schnell auch zu einer persönlichen Abhängigkeit mutieren.
Was viele Unternehmer ausblenden: Abhängigkeiten sollten in jedem Falle vermieden werden – ganz gleich, ob diese bereits konkrete Auswirkungen auf ihre Unternehmen haben oder nur theoretisch bestehen. Denn stille Abhängigkeiten können bei geringen Veränderungen Ihrer Bonität oder der Rahmenbedingungen des Kapitalmarkts, wie etwas einer Zinserhöhung der EZB, zu erheblichen Nachteilen führen.
Viele Unternehmer unzufrieden mit Hausbank
Eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Targo-Bank enthüllte jüngst, dass rund jeder siebte Kleinunternehmer unzufrieden mit seiner Hausbank ist. Dies ist insofern erstaunlich, als dass wir momentan eine stabile wirtschaftliche Lage und Niedrigzinsphase in Deutschland genießen. Sollte es zu einer erneuten Wirtschaftskrise kommen, würden die Sicherheitenanforderungen der Banken steigen und die Kreditkonditionen verschärft werden, was Unternehmer noch stärkerem Druck aussetzen würde.
Durch Bankkredite anfallende Zinsen belasten Unternehmer
Dies bestätigt auch eine Erhebung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Diese kam zu dem Ergebnis, dass 15,4 Prozent der deutschen Unternehmen, die durch Bankkredite anfallenden Zinsen, bereits jetzt nicht mehr Zahlen können. Bei einer Erhöhung der Zinsen um 1,5 Prozent wäre die Zinslast bereits für 17 Prozent aller deutschen Unternehmen zu hoch. Würden die Zinsen um drei Prozent steigen, geriete gar jedes fünfte Unternehmen in Schwierigkeiten. Um etwaige Zinsschwankungen abzufedern, müssen Unternehmen ihre Abhängigkeiten von einzelnen Dienstleistern reduzieren, um gegebenenfalls spontan auf Alternativanbieter ausweichen zu können.
Sicherheitenanforderungen der Banken belasten Unternehmer
Ähnliche Rückschlüsse lässt das Mittelstandspanel 2017 der Kreditanstalt für Wiederaufbau zu. Hierin beklagt sich rund ein Viertel der Unternehmer über zu hohe Sicherheitenanforderungen der Banken. Wichtig ist daher, auch alternative, bankenunabhängige Finanzdienstleister in das Finanzportfolio zu integrieren.
Für Unternehmen gilt es, Abhängigkeiten in jedem Fall zu vermeiden. Ein diversifiziertes Finanzportfolio ist hierfür nicht nur hilfreich, sondern unbedingt empfehlenswert. Die gute alte Hausbank hat ausgedient, denn für Unternehmer sollte gelten: die guten neuen Finanzdienstleister.