Der Zins hängt unter anderem maßgeblich von der Laufzeit und den Tilgungsraten ab. Wir erklären, wann, wie und warum ein günstiger Zins ausgegeben wird.
Es wird wahrscheinlich ein jeder mal in die Lage kommen, da dass Geld vielleicht etwas knapp wird, es jedoch dringend benötigt wird um beispielsweise eine Anschaffung zu tätigen. Bei solchen Situationen greifen viele Verbraucher zu einem Kredit, um kurzfristig ihre Liquidität zu erhöhen. Sollte man in eine solche Lage geraten, ist es natürlich ratsam, nicht unbedingt das erst beste Kreditangebot anzunehmen, sondern zu vergleichen. Insbesondere was die Kosten des Kredits angeht, so sollte man an diesem Punkt versuchen, so viel als nur möglich zu sparen.
Der Zins des Darlehens in der Werbung…
Man kennt es wohl genug aus der Werbung, dass die Banken mit ihren günstigsten Krediten locken. Der Zinssatz scheint optimal und von weiteren Kosten ist auch nicht die Rede. Allerdings muss man Werbung auch hier immer etwas relativieren: Auch Banken stehen mittlerweile in einem Konkurrenzkampf mit anderen Banken und Kreditinstituten, sodass sie natürlich dem Verbraucher einen gewissen Mehrwert bieten müssen – in diesem Falle, einen günstigen Kredit. Geht man nun als Verbraucher zur Bank und macht darauf aufmerksam, dass man gerne diesen günstigen Kredit beantragen möchte, so ist beispielsweise der Zins, welcher in der Werbung noch so günstig erschien, plötzlich teurer.
…und in der Realität.
Wie kommt dies auf einmal? Die Bank geht in ihrer Werbung natürlich von einem optimalen Kunden aus, der die perfekten Bedingungen mitbringt, um einen solche günstigen Zins zu bekommen. Diese Bedingungen, zu welchen der Zins günstig ist, ist unter anderem das Scoring des Kreditnehmers, als auch die Relation zwischen Laufzeit und Tilgungsrate. Diesbezüglich kann ein kleiner Grundsatz formuliert werden: Der Zins ist desto günstiger, je schneller der Kredit getilgt wird.
Beispiel Bausparvertrag: Niedrige Zinsen, hohe Tilgungsraten
Betrachtet man eines der gängigsten Finanzprodukte auf dem Markt, kann man sehr gut sehen, wie diese Geschäfte laufen. Nehmen wir einen Bausparvertrag bei verschiedenen Bausparkassen. Jede Bausparkasse hat verschiedene Bausparverträge, welche sich vor allem in einem unterscheiden: Länge und Tilgung. Man findet hier bei den Bausparverträgen auch Tarife mit einem effektiven Jahreszins von 1,99 %. Sieht man sich diesen Tarif jedoch genauer an, so erkennt man schnell, dass für diesen Tarif auch eine relativ kurze Tilgungszeit vorgesehen ist. Steigt jedoch der Darlehenszins, so steigt auch die Tilgungszeit und die Tilgungsraten fallen auch niedriger aus.
Man steht hier also vor einer etwas schwierigeren Entscheidung: Wer einen günstigen Zins haben möchte, der sollte sich auch darauf einstellen, dass er den Kredit schnell und mit hohen Tilgungsraten zurückzahlen muss. Wer dies kann, sollte es auf jeden Fall tun. Wem diese Mittel nicht zur Verfügung stehen, der muss sich mit einem höheren effektiven Zinssatz abfinden, kann sich jedoch auch mehr Zeit lassen mit der Rückzahlung.
Eines sollte man auf jeden Fall nicht tun: Das Darlehen einfach akzeptieren wie es ist, um des Darlehens Willen. Es gibt viele Verbraucher, die froh sind, dass sie überhaupt ein Darlehen bekommen – es sollte jedoch nicht um jeden Preis sein. Betrachtet man mal den Unterschied zwischen den Tarifen, so fällt eindeutig auf, dass die Belastungen bei längerer Rückzahlungsdauer und niedrigen Raten um einiges höher sind, als sie es bei kurzer Rückzahlung und höherer Raten sind.