CFO

Was bedeutet CFO?

CFO steht für Chief Financial Officer und stammt aus der Unternehmenskultur der USA. Im angelsächsischen Raum sind mit der Bezeichnung des CFOs sowohl Pflichten als auch Rechte verbunden. Durch die Internationalisierung wird die Bezeichnung immer häufiger auch im deutschsprachigen Raum und anderen Ländern benutzt. In Deutschland ist der CFO am ehesten mit einem kaufmännischen Geschäftsführer (einer GmbH) oder dem Finanzvorstand (einer Aktiengesellschaft) zu vergleichen. Der Begriff CFO hat jedoch hierzulande keinerlei rechtliche Relevanz, sondern dient lediglich als Jobtitel bzw. Zusatzbezeichnung.

Welche Aufgaben hat der CFO?

Der Chief Financial Officer gehört zum obersten Management, überwacht die Finanzen eines Unternehmens und liefert regelmäßige Berichterstattung über diese. 

Zu den Aufgaben des CFOs gehören folglich die Verwaltung von Geldmitteln, die Abzeichnung von Schecks und Rechnungen sowie die Liquiditäts- und Investitionsplanung. Außerdem kümmert er sich um die gesamte Finanzbuchhaltung (inklusive der Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung) sowie die Planung, Steuerung und Kontrolle der Finanzen. Es liegt in seiner Verantwortung, zu jeder Zeit einen Überblick über die finanzielle Lage des Unternehmens geben zu können und so das oberste Management zu informieren: Er legt Berichterstattung über die Finanzen des Unternehmens ab und erhält die einzelnen Budgets, die den Abteilungen im jeweiligen Geschäftsjahr zur Verfügung stehen. Der CFO legt auch Anlagestrategien fest: Hierbei muss er die Cash- und Liquiditätsrisiken berücksichtigen. 

Der CFO ist nicht nur Ansprechpartner für interne Personen, sondern auch für externe Parteien: Er pflegt Beziehungen zu Kreditgebern, Steuerberatern und anderen Institutionen, die von finanzieller Bedeutung für das Unternehmen sind. Er überwacht außerdem den Jahresabschluss und ist für Wirtschaftsprüfer und das Finanzamt die erste Ansprechperson im Unternehmen. CFOs haben sehr viel Verantwortung, da Fehler im Finanzbereich weitreichende Folgen haben können.

Je nach Größe des Unternehmens kann der CFO auch den Personalvorstand ersetzen bzw. unterstützen und bei Aufgaben der Personalverwaltung mitwirken. In der Regel beaufsichtigt er das gesamte Finanzpersonal: Er verwaltet das Team von Finanzkontrolleuren und Finanzanalysten.

Die Kernverantwortung des CFO könnte wie folgt kategorisiert und zusammengefasst werden: 

  • Stratege: Er ist an der Finanz- und Unternehmensplanung beteiligt und verfolgt die Wertsteigerung.

  • Catalyst: Er kümmert sich um die Entwicklung und Umsetzung von Unternehmensstrategien.

  • Operator: Er garantiert einen reibungslosen Finanzbetrieb und einen angemessenen Cashflow.

  • Steward: Er schützt und sichert die Vermögenswerte des Unternehmens.

Der CFO hat eine breite Palette an Aufgaben und seine Rolle wird immer wichtiger für die Unternehmen.

Was ist höher, CEO oder CFO?

Der CEO, also der Chief Executive Officer, ist der Geschäftsführer bzw. das geschäftsführende Vorstandsmitglied eines Unternehmens. Der CFO ist wie beschrieben der kaufmännische Geschäftsführer und ist somit dem CEO unterstellt. Der CFO wird oft auch als „rechte Hand“ oder auch als „Copilot” des CEOs bezeichnet. Er arbeitet eng an der Seite des Geschäftsführers und unterstützt ihn als Finanzexperte durch die Vermittlung von Einsichten und Analysen. Während der CEO Strategien festsetzt, kümmert sich der CFO um dessen Finanzierung, Vermittlung und Genehmigung. Beide Positionen sind auf der obersten Führungsebene angesiedelt, sind somit sogenannte C-Level-Positionen und kümmern sich um zukunftsorientierte Entscheidungsprozesse des Unternehmens.

Perspektiven und Karriere

Die Position des CFO befindet sich bereits auf einer sehr hohen Hierarchieebene. Ein möglicher Karrieresprung wäre der Aufstieg zum CEO, aber auch der Wechsel in ein größeres Unternehmen. Da Unternehmen sämtlicher Branchen einen CFO benötigen, sind die Beschäftigungsaussichten gut und vor allem CFOs mit langjähriger Berufserfahrung zählen zu den gefragtesten Führungskräften.

Was sind die Anforderungen an einen CFO in einem Unternehmen?

Um Chief Financial Officer werden zu können, muss man in der Regel ein abgeschlossenes Studium der Betriebswirtschaften vorweisen können. Es empfiehlt sich der Schwerpunkt Finanzen und Controlling. Dadurch, dass der CFO dem höheren Management angehört, muss er über mehrere Jahre Berufserfahrung (teilweise bis zu 10 Jahre) verfügen. Außerdem sind Leadership-Qualitäten und Führungserfahrungen ebenfalls unabdingbar. Eine analytische und strategische Denkweise ist ebenso vorauszusetzen wie konzeptionelle Fähigkeiten und Erfahrung im Auf- und Ausbau von Reporting-Prozessen. Auch ein hohes Maß an Eigeninitiative, vorausschauendes Denken sowie eine Hands-on-Mentalität sind von Vorteil. Nicht zuletzt erleichtern ausgezeichnete Führungs- sowie Entscheidungsqualitäten den Berufsalltag eines CFOs erheblich.

Das Berufsbild des CFO

Während die Grundanforderung ein erfolgreich abgeschlossenes betriebswirtschaftliches Studium ist, werden meist bei der Auswahl auch Absolventen von Master-Studiengängen wie Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsrecht, Human Resources oder Finanzen bzw. Rechnungswesen bevorzugt. Der CFO muss sich neben tiefgründigen Kenntnissen im Bereich Finanzen auch mit gängigen IT-Management-Tools auskennen.

Was ist das Gehalt eines CFO?

Wie viel ein CFO in Deutschland verdient, hängt stark von der Branche, der Unternehmensgröße, aber auch der Berufserfahrung ab. Große Unternehmen und Konzerne bieten in der Regel ein höheres Gehalt. Allgemein sind die Verdienstmöglichkeiten als CFO höchst attraktiv, da sie eine große Verantwortung tragen. Durchschnittlich verdient ein CFO in Deutschland derzeit zwischen 100.000 € (Einstiegsgehalt) und 500.000 € (Spitzengehalt) brutto pro Jahr.