Inventarkredit

Was ist ein Inventarkredit?

Ein Inventarkredit ist eine spezielle Form der Unternehmensfinanzierung, bei der Gegenstände des Betriebsinventars wie Maschinen, Büroausstattungen und andere Betriebsmittel finanziert werden. Er stellt eine zweckgebundene Darlehensform dar, die Unternehmen ermöglicht, notwendige Investitionen zu tätigen, ohne die Liquidität zu stark zu belasten.

Der Inventarkredit hat seine Ursprünge in der Landwirtschaft und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zur Unterstützung landwirtschaftlicher Betriebe eingeführt. Durch diese Kredite konnten Landwirte ihre Betriebe wieder aufbauen und modernisieren. Heute hat sich der Anwendungsbereich auf verschiedene Branchen ausgeweitet.

Was zeichnet einen Inventarkredit aus?

  • Langfristigkeit: Inventarkredite haben in der Regel Laufzeiten zwischen 10 und 15 Jahren, was Unternehmen eine langfristige Planungssicherheit bietet.

  • Günstige Konditionen: Da der Kredit durch das finanzierte Inventar selbst besichert ist, können oft günstigere Zinssätze verhandelt werden.

  • Zweckgebundenheit: Die Mittel aus einem Inventarkredit müssen für den Kauf oder die Finanzierung von Inventar verwendet werden. Dies kann Maschinen, Büroausstattungen, Produktionsanlagen und andere betriebliche Ausstattung umfassen.

Laufzeiten und Summen des Inventarkredits

Die Darlehenssummen für Inventarkredite liegen meist im mittleren bis höheren fünfstelligen oder sechsstelligen Bereich. Die Laufzeit des Kredits ist oft an die Lebensdauer der finanzierten Objekte angepasst, sodass die Tilgungsraten mit der Nutzung und Abschreibung der Investitionsgüter im Einklang stehen.

Welche Vorteile hat der Inventarkredit?

  • Schonung der Liquidität: Durch die Finanzierung über einen Inventarkredit müssen Unternehmen keine großen Eigenmittel aufbringen und können ihre Liquidität für andere Zwecke erhalten.

  • Planungssicherheit: Feste Laufzeiten und Zinsen ermöglichen eine klare und langfristige Finanzplanung.

  • Wachstumsförderung: Unternehmen können notwendige Investitionen tätigen und somit ihre Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz steigern.

Gibt es auch Nachteile?

  • Eingeschränkte Verfügbarkeit: Da nur wenige Banken Inventarkredite anbieten, kann die Suche nach einem geeigneten Anbieter zeitaufwendig sein.

  • Zweckbindung: Die zweckgebundene Nutzung schränkt die Flexibilität des Unternehmens ein, da die Mittel ausschließlich für bestimmte Investitionen verwendet werden dürfen.

Anwendung und Prozess

Ein Unternehmen, das einen Inventarkredit in Anspruch nehmen möchte, muss zunächst eine detaillierte Liste des zu finanzierenden Inventars erstellen. Anschließend erfolgt eine Bewertung der Sicherheiten, da das Inventar häufig als Pfand für den Kredit dient. Nach der Kreditbewilligung kann das Unternehmen die benötigten Investitionsgüter erwerben. Die Rückzahlung des Kredits erfolgt in regelmäßigen Raten über die vereinbarte Laufzeit.

Ein Inventarkredit bietet Unternehmen die Möglichkeit, wichtige Investitionen in ihr Inventar zu tätigen, ohne die eigene Liquidität zu stark zu belasten. Trotz der Zweckgebundenheit und der begrenzten Verfügbarkeit von Anbietern ist er aufgrund der attraktiven Konditionen und langfristigen Finanzierungsoptionen eine lohnenswerte Finanzierungsform.

Haben Sie Fragen? Die Experten von Finanzierung.com beraten Sie gern in allen Fragen Ihrer Finanzierungsmöglichkeiten!


Wie hilfreich fanden Sie diesen Artikel?
4,6
105 Bewertungen