Schon in diesem Jahr mit 22.400 Neun-Jahres-Hoch – wie Asset basierte Finanzierungen die drohende Pleite verhindern können. Lösungen für Unternehmer
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland spitzt sich zu: Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform prognostiziert für das Jahr 2025 einen neuen Höchststand an Unternehmensinsolvenzen. Bereits mit Ende des Jahres 2024 wird die Zahl der Firmenpleiten um fast 25 Prozent auf 22.400 Fälle gestiegen sein – der höchste Stand seit 2015. Für viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) zeichnet sich somit ein weiteres herausforderndes Jahr ab. Doch was steckt hinter dieser Entwicklung, und wie können sich Unternehmen wappnen?
Die Gründe für die steigenden Unternehmensinsolvenzen sind vielfältig und resultieren aus einer Mischung interner sowie externer Faktoren. Dazu gehören unter anderem:
Wirtschaftliche Schwäche und hohe Betriebskosten: Die deutsche Wirtschaft kämpft seit Monaten mit einer anhaltenden Konjunkturflaute. Hinzu kommen steigende Energiekosten, die die Betriebsausgaben vieler Unternehmen in die Höhe treiben und gleichzeitig die Gewinnmargen schmälern. Insbesondere energieintensive Branchen wie das verarbeitende Gewerbe sind hiervon betroffen.
Probleme in den Lieferketten: Globale Lieferengpässe und Verzögerungen belasten weiterhin viele Produktionsabläufe. Fehlende Rohstoffe oder Vorprodukte führen zu Umsatzausfällen und verhindern die termingerechte Abwicklung von Aufträgen.
Ende der Corona-Hilfen: Während der Corona-Pandemie konnten viele Unternehmen dank staatlicher Hilfspakete ihre finanzielle Lage stabilisieren. Diese Unterstützungen sind nun ausgelaufen, wodurch einige Firmen unweigerlich in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
Ein häufig übersehener Grund für Unternehmensinsolvenzen ist die Illiquidität – also der akute Mangel an verfügbarem Kapital, um laufende Verbindlichkeiten zu begleichen. Im Gegensatz zur Überschuldung, bei der die Verbindlichkeiten das gesamte Vermögen übersteigen, sind viele Unternehmen, die Insolvenz anmelden müssen, wirtschaftlich eigentlich gesund. Sie geraten jedoch unverschuldet in Zahlungsschwierigkeiten, weil notwendige Liquidität fehlt.
Die Ursachen für Illiquidität liegen oft außerhalb des Einflussbereichs der betroffenen Unternehmen:
Zahlungsverzögerungen durch Kunden: Rechnungen werden zu spät oder gar nicht bezahlt, wodurch sich das verfügbare Kapital verringert.
Lange Zahlungsziele: Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) haben häufig mit langen Zahlungsfristen zu kämpfen, die ihre Liquidität belasten.
Fehlende Rücklagen: Niedrige Gewinnmargen und hohe laufende Kosten erschweren es, finanzielle Puffer für schwierige Zeiten anzulegen.
Vor allem in Branchen wie dem Baugewerbe, Handel oder in kleinen Dienstleistungsunternehmen reichen bereits wenige verspätete Zahlungseingänge aus, um eine Liquiditätsklemme auszulösen. In den vergangenen Jahren stieg die durchschnittliche Dauer bis zur Bezahlung einer Rechnung auf 53,2 Tage – trotz Zahlungsziel von in der Regel 30 Tagen. Die Folge: Unternehmen sind oft selbst nicht in der Lage ist, offene Verbindlichkeiten wie Löhne, Mieten oder Kredite fristgerecht zu bedienen. Dann droht schnell die Insolvenz. So entsteht eine Abwärtsspirale, aus der betroffene Betriebe kaum ohne externe Hilfe herauskommen.
Illiquidität zeigt, wie schnell finanziell gesunde Unternehmen durch externe Faktoren in Schieflage geraten können. Daher ist es entscheidend, präventiv zu handeln und strategische Maßnahmen zur Liquiditätssicherung zu ergreifen. Hier bieten sich assetbasierte Finanzierungslösungen wie Factoring oder Sale-and-Lease-Back als wirksame Instrumente an, um Zahlungsengpässe zu vermeiden und die finanzielle Stabilität dauerhaft zu sichern.
Beim Factoring verkaufen Unternehmen ihre offenen Forderungen an einen Finanzdienstleister (Factor). Dieser zahlt den Großteil der Rechnungsbeträge sofort aus – oft innerhalb von 24 bis 48 Stunden. Der Factor übernimmt zusätzlich das Risiko eines Zahlungsausfalls sowie das Forderungsmanagement.
Vorteile von Factoring:
Sofortiger Liquiditätszufluss ohne Wartezeit auf Zahlungseingänge
Schutz vor Zahlungsausfällen durch Übernahme des Delkredererisikos
Entlastung des internen Mahn- und Rechnungswesens
Beim Sale-and-Lease-Back verkaufen Unternehmen ihre Betriebsanlagen (z.B. Maschinen, Fahrzeuge oder Immobilien) an einen Finanzpartner und leasen diese anschließend zurück. Das gebundene Kapital wird so freigesetzt und kann für die Deckung laufender Verbindlichkeiten oder zur Wachstumsfinanzierung genutzt werden.
Vorteile von Sale-and-Lease-Back:
Freisetzung von gebundenem Kapital zur Sicherung der Liquidität
Nutzung der verkauften Assets bleibt bestehen
Verbesserung der Bilanzstruktur durch Reduzierung von Verbindlichkeiten
Bei der Lagerfinanzierung nutzen Unternehmen ihre vorhandenen Warenbestände als Sicherheit, um kurzfristige Liquidität zu erhalten. Ein Finanzpartner stellt die benötigten Mittel bereit, während die Lagerbestände weiterhin im Unternehmen verbleiben und für den laufenden Verkauf oder die Produktion genutzt werden können. So wird gebundenes Kapital freigesetzt und kann für die Deckung laufender Verbindlichkeiten oder zur Wachstumsfinanzierung eingesetzt werden.
Vorteile der Lagerfinanzierung:
Freisetzung von gebundenem Kapital zur Sicherung der Liquidität
Flexible Nutzung der Warenbestände bleibt bestehen
Optimierung der Einkaufskonditionen durch größere Bestellmengen
-Stabilisierung der Liquidität trotz hoher Lagerkosten oder saisonaler Schwankungen
Die Lagerfinanzierung bietet Unternehmen eine effiziente Möglichkeit, ihre finanzielle Flexibilität zu erhöhen, ohne auf notwendige Warenbestände verzichten zu müssen.
Unternehmen sollten sich frühzeitig mit ihrer Liquiditätsplanung beschäftigen und mögliche Risiken identifizieren. Ein zentraler Baustein für die finanzielle Stabilität ist die Nutzung von alternativen Finanzierungslösungen wie Factoring und Sale-and-Lease-Back. Beide Methoden bieten sofortige Liquidität und reduzieren die Abhängigkeit von verspäteten Zahlungseingängen.
Maßnahmen zur Absicherung:
Optimierung des Forderungsmanagements: Rechnungen frühzeitig stellen und Fristen konsequent überwachen.
Einsatz von Factoring zur Vorfinanzierung offener Forderungen.
Kapitalfreisetzung durch Sale-and-Lease-Back oder Lagerfinanzierung zur Sicherung langfristiger Liquidität.
Risikomanagement verbessern: Frühzeitige Identifikation von Liquiditätsengpässen.
Die erwartete Rekordzahl an Unternehmensinsolvenzen für 2025 zeigt, dass finanzielle Stabilität für KMU wichtiger denn je ist. Nicht nur Überschuldung, sondern insbesondere Illiquidität durch verspätete Zahlungseingänge stellt ein ernsthaftes Risiko dar. Unternehmen sollten daher frühzeitig handeln und auf alternative Finanzierungslösungen wie Factoring und Sale-and-Lease-Back setzen.
Mit einer proaktiven Finanzplanung und den richtigen Werkzeugen lassen sich Liquiditätsengpässe vermeiden und das Unternehmen für die Zukunft wappnen.