Factoring: Liquidität in Krisenzeiten

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3. September 2024

Hohe Energiekosten und Inflation belasten Unternehmen. Factoring bietet eine schnelle Lösung, um Zahlungsengpässe zu vermeiden / Finanzierung.com

Mann überprüft Garn

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, wie wir sie derzeit in Deutschland erleben, ist die Sicherstellung der Liquidität für Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Die anhaltenden Herausforderungen, wie die hohe Inflation, steigende Energiekosten und die anhaltenden Folgen der COVID-19-Pandemie, haben viele Unternehmen unter Druck gesetzt. Besonders betroffen sind kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die mit verzögerten Kundenzahlungen und eingeschränktem Zugang zu traditionellen Finanzierungen kämpfen. In solchen Situationen kann Factoring eine entscheidende Rolle spielen, um finanzielle Engpässe zu überbrücken und den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten.

Was ist Factoring und wie funktioniert es? 

Factoring bezeichnet den Verkauf von Forderungen aus Warenlieferungen oder Dienstleistungen an einen Factoring-Anbieter. Anstatt auf den Zahlungseingang der Kunden zu warten, erhält das Unternehmen sofort einen Großteil des Rechnungsbetrags ausgezahlt. In der Regel zahlt der Factor zwischen 80 % und 90 % der Forderungssumme vorab aus. Der Restbetrag folgt nach Zahlungseingang abzüglich der vereinbarten Factoring-Gebühr. Diese Vorgehensweise ermöglicht es Unternehmen, ihre Liquidität rasch zu erhöhen, ohne auf klassische Kreditfinanzierungen zurückgreifen zu müssen.

Ein weiterer Vorteil des Factorings ist die Übernahme des Debitorenmanagements durch den Factoring-Anbieter. Dieser kümmert sich um das Mahnwesen und im Fall des sogenannten echten Factorings auch um das Ausfallrisiko der Forderungen. Damit reduziert das Unternehmen nicht nur das Risiko von Zahlungsausfällen, sondern auch den administrativen Aufwand.

Warum ist Factoring gerade in Krisenzeiten wichtig?

Konjunkturell angespannte Zeiten sind geprägt von Unsicherheit und instabilen Märkten. Unternehmen sehen sich mit sinkenden Umsätzen, längeren Zahlungszielen und einer allgemein angespannten Liquiditätssituation konfrontiert. Diese Rahmenbedingungen können zu einem Teufelskreis führen, in dem das Unternehmen selbst in Zahlungsschwierigkeiten gerät, weil die eigenen Kunden ihre Rechnungen nicht fristgerecht begleichen.

In solchen Situationen bietet Factoring eine schnelle und effektive Lösung. Der sofortige Liquiditätszufluss durch den Verkauf der Forderungen ermöglicht es Unternehmen, ihre Verbindlichkeiten fristgerecht zu begleichen, Lieferanten zu bezahlen und laufende Betriebskosten zu decken. So bleibt das Unternehmen handlungsfähig, auch wenn die eigenen Kunden verspätet zahlen oder gar Zahlungsausfälle drohen.

Darüber hinaus gibt Factoring Unternehmen die Möglichkeit, finanzielle Engpässe zu überbrücken, ohne zusätzliche Verbindlichkeiten in der Bilanz aufzubauen. Dies ist besonders wichtig, da Banken in Krisenzeiten häufig restriktiver in der Kreditvergabe werden und Unternehmen Schwierigkeiten haben, an frisches Kapital zu kommen. Factoring hingegen basiert auf den Forderungen gegenüber den Kunden und ist somit weniger von der Bonität des Unternehmens abhängig.

Langfristige Vorteile des Factorings

Neben der kurzfristigen Liquiditätssicherung bietet Factoring auch langfristige strategische Vorteile. Durch die Auslagerung des Forderungsmanagements kann sich das Unternehmen auf seine Kernkompetenzen konzentrieren und die internen Ressourcen effizienter nutzen. Dies führt zu einer Optimierung der Geschäftsprozesse und kann letztlich auch die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens steigern.

Ein weiterer langfristiger Vorteil ist die Bilanzoptimierung. Da beim Factoring die Forderungen aus der Bilanz des Unternehmens verschwinden und durch liquide Mittel ersetzt werden, verbessert sich die Eigenkapitalquote. Eine höhere Eigenkapitalquote wiederum erhöht die Kreditwürdigkeit des Unternehmens und erleichtert den Zugang zu weiteren Finanzierungsmöglichkeiten, sei es durch Bankkredite oder Investoren.

Echtes vs. unechtes Factoring

Beim echten Factoring übernimmt der Factor das Ausfallrisiko der Forderungen, was das Unternehmen vollständig vor Zahlungsausfällen schützt. Beim unechten Factoring bleibt dieses Risiko beim Unternehmen, das nur die Liquidität durch den Forderungsverkauf verbessert. Beide Formen bieten Vorteile: Echtes Factoring bietet mehr Sicherheit, während unechtes Factoring oft kostengünstiger ist. Unternehmen wählen je nach Bedarf und Risikobereitschaft zwischen diesen Varianten.

Factoring als strategisches Finanzierungsinstrument

In konjunkturell angespannten Zeiten ist Factoring mehr als nur eine kurzfristige Finanzierungsmaßnahme. Es bietet Unternehmen eine nachhaltige Lösung zur Sicherstellung der Liquidität, Minimierung von Risiken und Optimierung der Geschäftsprozesse. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die in Krisenzeiten oft besonders unter Druck stehen, kann Factoring der entscheidende Faktor sein, um finanzielle Stabilität zu gewährleisten und gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Es ermöglicht nicht nur das Überleben in schwierigen Zeiten, sondern schafft auch die Grundlage für zukünftiges Wachstum.

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