Kredite zusammenfassen: So geht's

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16. September 2024

Mehrere Kredite auf einmal zurückzuzahlen, ist oft unübersichtlich und teuer. Durch das Zusammenfassen der Kredite können Sie Ihre Finanzen vereinfachen

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Kredite zusammenfassen: Was Sie wissen sollten

Wer mehrere Kredite gleichzeitig abbezahlt, kann leicht den Überblick verlieren. Die monatlichen Raten werden zu unterschiedlichen Zeiten fällig, und die Zinssätze variieren oft erheblich. Eine Lösung, um Klarheit in die Finanzen zu bringen, ist das Zusammenfassen der Kredite in einen einzigen Umschuldungskredit. Doch welche Vorteile bietet diese Vorgehensweise, und worauf sollten Kreditnehmer achten?

Warum Kredite zusammenfassen?

Das Zusammenfassen mehrerer Kredite, sei es Konsum-, Auto- oder Dispokredit, hat zahlreiche Vorteile. Zum einen schafft es eine bessere Übersicht über die eigenen Verbindlichkeiten. Anstelle mehrerer Zahlungen an verschiedene Gläubiger wird nur noch eine monatliche Rate fällig, was die Planung und Kontrolle der Finanzen erleichtert.

Ein weiterer Vorteil liegt in den möglichen Zinsersparnissen. Oftmals haben ältere Kredite höhere Zinssätze, besonders wenn sie zu einer Zeit abgeschlossen wurden, als die Zinsen generell höher waren. Durch das Zusammenfassen in einen neuen Kredit, der zu den aktuell günstigeren Zinssätzen abgeschlossen wird, lassen sich die monatlichen Kosten senken. Dies gilt vor allem dann, wenn der Kreditnehmer seine Bonität verbessert hat und daher bessere Konditionen bei den Banken erhält.

Zusätzlich kann eine Umschuldung den Schufa-Score positiv beeinflussen. Weniger offene Kredite wirken sich in der Regel vorteilhaft auf die Bonität aus, was zukünftige Kreditaufnahmen erleichtert.

Wie funktioniert das Zusammenfassen von Krediten?

Die Zusammenlegung erfolgt in der Regel über einen sogenannten Umschuldungskredit. Dieser neue Kredit löst die alten Kredite ab. Dabei gibt es verschiedene Schritte zu beachten:

  1. Restschuld ermitteln: Bevor ein neuer Kredit aufgenommen wird, sollte die exakte Restschuld der laufenden Kredite bekannt sein. Das ist entscheidend, um den benötigten Kreditbetrag zu bestimmen und auch mögliche Ersparnisse zu kalkulieren.

  2. Zinsvergleich: Es lohnt sich, verschiedene Angebote zu vergleichen, um den günstigsten Zinssatz für den Umschuldungskredit zu finden. Eine Differenz von wenigen Prozentpunkten kann langfristig eine erhebliche Kostenersparnis bedeuten.

  3. Vorfälligkeitsentschädigung prüfen: Viele Banken verlangen eine Vorfälligkeitsentschädigung, wenn ein Kredit vorzeitig abgelöst wird. Diese Gebühr sollte in die Kalkulation einbezogen werden, um sicherzustellen, dass die Umschuldung tatsächlich Ersparnisse bringt.

  4. Angebote einholen: Sobald alle Informationen gesammelt sind, kann der Antrag für den neuen Kredit gestellt werden. Viele Banken unterstützen ihre Kunden bei der Ablösung der alten Kredite, sodass dieser Prozess reibungslos verläuft.

Kann man auch Baudarlehen zusammenfassen?

Das Zusammenfassen von Baudarlehen oder Immobilienkrediten ist komplexer als bei Ratenkrediten. Grundsätzlich kann auch ein Baukredit umgeschuldet und in ein neues Darlehen überführt werden, jedoch gibt es spezielle Regelungen und Hürden zu beachten:

  1. Zinsbindung und Vorfälligkeitsentschädigung: Baufinanzierungen haben meist eine feste Zinsbindungsfrist, die über viele Jahre geht. Eine Umschuldung innerhalb dieser Frist ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich, beispielsweise beim Verkauf der Immobilie. In diesen Fällen fällt eine Vorfälligkeitsentschädigung an, die die Bank für den Zinsausfall verlangt. Diese Gebühr beträgt bis zu 1 % der Restschuld, was die Kosten einer Umschuldung erheblich erhöhen kann.

  2. Kündigungsrecht nach zehn Jahren: Nach zehn Jahren besteht bei Baukrediten ein Sonderkündigungsrecht. Hier kann das Darlehen auch innerhalb der Zinsbindung ohne Vorfälligkeitsentschädigung abgelöst werden. Diese Regelung gibt den Kreditnehmern die Möglichkeit, von günstigeren Zinssätzen zu profitieren, ohne eine zusätzliche Gebühr zahlen zu müssen.

  3. Anschlussfinanzierung: Oft wird ein Baukredit nach der Zinsbindungsfrist durch eine sogenannte Anschlussfinanzierung ersetzt. Dies ist im Prinzip eine Umschuldung, bei der entweder das bestehende Darlehen verlängert oder zu einer anderen Bank gewechselt wird. Hier lohnt sich ein Vergleich der Zinssätze, um die beste Option zu finden.

  4. Kreditbestandteile und Mischfinanzierung: Bei Baufinanzierungen werden häufig mehrere Kredite mit unterschiedlichen Laufzeiten und Zinsen kombiniert. Das Zusammenfassen solcher Kredite ist nur bedingt möglich, da die Laufzeiten und Konditionen stark variieren. In solchen Fällen empfiehlt sich die Beratung durch einen Experten für Baufinanzierung.

Für Baukredite ist es also wichtig, den richtigen Zeitpunkt für eine Umschuldung zu wählen und die entstehenden Kosten sorgfältig abzuwägen. Besonders das zehnjährige Sonderkündigungsrecht bietet eine gute Gelegenheit, die Finanzierung neu zu strukturieren.

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Wann lohnt sich das Zusammenfassen von Krediten?

Eine Kreditzusammenfassung ist besonders dann sinnvoll, wenn:

  • Die aktuellen Zinsen niedriger sind als bei den bestehenden Krediten.

  • Kreditnehmer den Überblick über mehrere Ratenzahlungen verlieren.

  • Eine Verbesserung der Bonität angestrebt wird, etwa für eine zukünftige Finanzierung.

Auch bei Veränderungen der finanziellen Situation, wie einem höheren Einkommen oder zusätzlichen finanziellen Belastungen, bietet die Umschuldung Flexibilität. Die monatlichen Raten können an die neuen Verhältnisse angepasst werden, was den finanziellen Spielraum erhöht.

Das Zusammenfassen von Krediten kann also eine kluge finanzielle Entscheidung sein, um die monatlichen Belastungen zu reduzieren, den Überblick zu bewahren und langfristig Geld zu sparen. Wichtig ist jedoch, dass Kreditnehmer die Konditionen sorgfältig prüfen und sich über alle Kosten, insbesondere die Vorfälligkeitsentschädigungen, im Klaren sind. Mit der richtigen Planung und einem passenden Umschuldungskredit lässt sich die finanzielle Situation erheblich verbessern.

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