Langfristige Kredite sind für große Finanzierungsvorhaben geeignet – etwa den Hausbau oder Hauskauf. Je länger die Laufzeit, desto höher sind in der Regel die Zinsen und Gesamtkosten des Kredits, und vor allem in Zeiten hoher Zinsen ist die lange Verpflichtung gut zu überlegen. Doch generell spricht vor allem beim Immobilienkredit beziehungsweise Baukredit viel für eine lange Laufzeit. Denn – zugeschnitten auf die individuelle finanzielle Situation und künftige Lebenspläne – bieten diese Kredite mit langer Laufzeit Sicherheit und sie sind mit vergleichsweise geringen monatlichen Raten zu tilgen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Langfristige Kredite haben Vorteile und Nachteile – und je nach individueller Situation sind diese gegeneinander abzuwägen. Die Vorteile einer langen Laufzeit des Kredits:
Mit Langzeitfinanzierungen können große Finanzierungsvorhaben etwa im Bereich der Baufinanzierung und Immobilienfinanzierung realisiert werden
Finanzierungen über viele Jahrzehnte sind mit langen Laufzeiten und Anschlussfinanzierungen machbar
Die monatlichen Abzahlungsraten fallen geringer aus als bei kurzen Laufzeiten. Dies ermöglicht es Kreditnehmern, die finanzielle Belastung besser zu bewältigen und ihre Liquidität fürs tägliche Leben zu erhalten
Eine längere Laufzeit bietet auch eine größere Planungssicherheit – Kreditnehmer können ihre langfristigen finanziellen Verpflichtungen kalkulieren
Wird der Kreditvertrag in einer Niedrigzinsphase abgeschlossen, garantiert er für eine lange Laufzeit niedrige Zinsen, auch wenn das Zinsniveau während der Kreditlaufzeit wieder ansteigt
Unterschieden wird bei Kreditleihen prinzipiell in kurzfristige, mittelfristige und langfristige Kredite – mit folgenden Laufzeiten:
kurzfristiger Kredit: Laufzeit bis zu einem Jahr
mittelfristiger Kredit: Laufzeit ein bis vier Jahre
langfristiger Kredit: Laufzeit mindestens vier Jahre
Von langfristigen Krediten spricht man also, wenn die Laufzeit mindestens vier Jahre beträgt. So können große Kreditsummen über einen längeren Zeitraum finanziert werden. Die vereinbarte Laufzeit für den Kredit wird vor der Auszahlung des Kreditbetrags im Kreditvertrag festgehalten – die Rückzahlung beginnt unmittelbar nachdem der Kreditnehmer das Geld erhalten hat.
Mit dieser Frage müssen sich Kreditnehmer auseinandersetzen. Denn je nachdem, was sie in welcher Darlehenshöhe finanzieren wollen, fällt die Antwort unterschiedlich aus. Die optimale Länge einer Kreditlaufzeit hängt von mehreren Faktoren ab.
Grundsätzlich lässt sich sagen: Je höher der Kreditbetrag ist, desto länger fällt in der Regel die Kreditlaufzeit aus – einfach um eine Rückzahlung des geliehenen Gelds in überschaubaren monatlichen Raten zu ermöglichen. Kleine Konsumkredite oder eine Brückenfinanzierung für besondere zwischenzeitliche Bedarfe sind mit kurz- oder mittelfristigen Krediten meist gut zu bewerkstelligen. Die Kosten für neues Auto etwa und die eigenen vier Wände dagegen sind meist so hoch, dass sie nur mithilfe eines langfristigen Kredits finanziert werden können. Insbesondere die Immobilienfinanzierung und Baufinanzierung, bei der die Kreditsumme meist sechsstellig ist, erfordert Kredite mit langer Laufzeit. 30 Jahre und mehr kann es schließlich dauern, bis ein Haus abbezahlt ist.
Was also müssen Kreditnehmer wissen, um sich mit langen Kreditlaufzeiten optimal aufzustellen?
Fünf, zehn, 15, 20 Jahre – die genaue Laufzeit eines Langzeitkredits können und sollten Kreditnehmer an ihre finanziellen Möglichkeiten und Lebenssituation anpassen. Sprich: Man sollte sich darüber im Klaren sein, wie viel Geld man monatlich für Zins und Tilgung aufbringen kann – wie etwa die Jobsituation und vielleicht auch Familienplanung aussehen. Wichtig zu wissen ist: Die Laufzeit des Kredits beeinflusst dessen Konditionen und letztlich Gesamtkosten, und es gibt verschiedene Optionen zur Ausgestaltung eines langfristigen Kredits:
Als Faustregel gilt: Je länger die Laufzeit, desto höher die Zinsen und desto niedriger die monatlichen Raten. Je nach aktuellem Zinsniveau ist also zu überlegen, wie lange man sich festlegen will. In Hochzinszeiten etwa spricht einiges dafür, die Laufzeit zu begrenzen, etwa auf fünf Jahre – und mit einer Anschlussfinanzierung dann später idealerweise bessere Zinsen zu erhalten. Sind die Zinsen dagegen gerade niedrig, sollte man sie sich am besten für einen möglichst langen Zeitraum wie zehn oder 15 Jahre sichern.
Auch in Zeiten hoher Zinsen übrigens stehen langfristige Kredite auf jeden Fall für Sicherheit. Denn hat man sich einmal auf die Modalitäten der Rückzahlung festgelegt, weiß man, was einen die nächsten Jahre an Zahlungen erwartet. Ein sogenanntes Annuitätendarlehen mit fester monatlicher Rate ist deshalb der Klassiker unter langfristigen Finanzierungen wie dem Immobilienkredit beziehungsweise der Bauträgerfinanzierung: Die monatliche Annuität, die sich aus der Summe der Zins- und Tilgungszahlung ergibt, bleibt bei dieser Darlehensform konstant – Zinsanteil und Tilgungsanteil variieren: Mit der Zeit sinkt der Zins- und steigt der Tilgungssatz.
Daneben gibt es auch den Ratenkredit mit fester Zinsbindung, bei dem der Zinssatz für die gesamte Laufzeit unveränderlich festgelegt ist und die Annuität mit fortschreitender Tilgung des Darlehens abnimmt.
Doch auch ein variables Darlehen ist möglich. Hier werden die Kreditzinsen meist vierteljährlich an die Marktzinsen angepasst. Und je nach aktuellem Zinsniveau profitiert der Kreditnehmer davon oder auch nicht. Nimmt er den Kredit in Zeiten hoher Zinsen auf, kann er darauf hoffen, an irgendwann wieder fallenden Zinsen zu partizipieren. Nimmt er den Kredit in Zeiten niedriger Zinsen auf, profitiert er direkt von diesen – muss aber mit dem Risiko von Zinssteigerungen leben.
Eine gute Gestaltungsmöglichkeit auch und vor allem bei Krediten, die zu vergleichsweise hohen Zinsen langfristig abgeschlossen wurden, stellen Sondertilgungen dar: Je nachdem ob und inwiefern mit der Bank vereinbart, kann der Kreditnehmer mit Sondertilgungen die Kreditsumme beziehungsweise Zinsbelastung verringern.
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