Was genau ist Factoring und wie funktioniert es?
Durch Factoring haben Unternehmen eine Möglichkeit, offene Forderungen schnell einzuholen.
Gewerbetreibende Personen als auch private Haushalte benötigen oftmals eine Finanzierung um verschiedene Dinge zu kaufen. Unternehmen sind hier noch mehr auf Fremdkapital angewiesen als der „kleine“ Endverbraucher . Für den Verbraucher, sprich Privathaushalte, ist die erste Anlaufstelle für Finanzierungen meist die Bank „um die Ecke“, um einen Kredit aufzunehmen. Viele Verbraucher nehmen, neben den Darlehen von der Bank, auch Leasing als Finanzierungsmöglichkeit in Anspruch. Für Unternehmer besteht eine weitere Finanzierungsform, neben Bankkrediten und Leasing, nämlich das Factoring. Das Factoring hat insbesondere in den letzten Jahren bei Unternehmen viel Gehör gefunden (siehe Factoring in Deutschland) und konnte sich somit einer wachsenden Bedeutung erfreuen. Factoring meint den Ankauf von Forderungen – dieser Ankauf wird vorwiegend von speziellen Unternehmen getätigt, namentlich Factoring Gesellschaften.
Factoring für Unternehmen, ein Beispiel
Wie beschrieben, ist das Factoring primär im Bereich der Unternehmen zu finden, doch ebenso bewegt sich der Trend hin zum Verbraucher, sodass das Factoring für Privatpersonen von immer mehr Unternehmen angeboten wird. Für Unternehmen hat sich das Factoring mittlerweile zu einem Standbein etabliert und stellt für sie eine alternative Finanzierungsform dar. Detaillert erklärt, was es mit dem Ankauf von Forderungen auf sich hat, hier ein Beispiel:
Ein Unternehmen hat eine offene Forderung gegenüber einem Schuldner. Für viele, gerade mittelständische, Unternehmen ist es wichtig, dass diese offene Forderung möglichst bald beglichen wird, da das dadurch gewonnene Kapital wieder in die Produktion einfließen muss. Ein Unternehmen kann oft nicht lange Zeit warten und ergreift nun die Möglichkeit des Factoring: das Unternehmen verkauft die offene Forderung an eine Factoring-Gesellschaft, den Factoringnehmer, und bekommt die offene Forderung zeitnah beglichen. Solche Verkäufe sind ohne großen Aufwand möglich (siehe Factoring Kosten), da der Schuldner für gewöhnlich diesem Verkauf nicht zustimmen muss. Allerdings muss der Schuldner über den Verkauf informiert werden, da er die offene Forderung nun an den Factoringnehmer, also das neue Unternehmen, zahlen muss.
Warum Factoring für Unternehmen so wichtig ist
Das Unternehmen, welches die Forderung verkauft, wird als Factoringgeber bezeichnet, das Unternehmen, welches die Forderung aufkauft, als Factoringnehmer. Für den Factoringgeber besteht ein klarer Vorteil: er muss nicht auf sein Geld warten-er bekommt es sofort, dadurch fällt auch das Inkasso weg. Man stelle sich nun vor, das Unternehmen hätte nicht nur einen Schuldner, sondern mehrere, dadurch könnte ein Unternehmen sehr schnell Probleme bekommen und dessen Existenz bedrohen. Insbesondere wenn ein längerer Zahlungsverzug eintritt, kann ein Unternehmen schnell ins finanzielle Schwierigkeiten und in einen Liquiditätsengpass geraten.
Der Vorteil für den Factoringnehmer
Natürlich würde es keine Factoring Gesellschaften geben, wenn diese dadurch nicht auch einen Vorteil hätten, wenn sie offene Forderungen aufkaufen. Der Vorteil des Factoringnehmers besteht darin, dass er für die Forderung weniger bezahlt, als diese eigentlich wert ist. Der Ankauf von Forderungen lohnt sich für den Factoringnehmer bereits ab einigen tausend Euro, allerdings besteht beim Factoring auch ein gewisses Risiko für den Factoringnehmer, da dieser eventuell vor dem Hindernis steht, dass die Forderung vom Schuldner nicht mehr beglichen werden kann.